Es kam wieder ganz plötzlich, das erste Wochenende im Advent, jedes Jahr dasselbe.
.. Und da ist es seit Jahren gute Tradition, dass sich die Glaubensgeschwister in Gärtringen, Nebringen und Bondorf an den Weihnachtsmärkten in den jeweiligen politischen Gemeinden beteiligen. Das allerdings bedarf vielfältiger Organisation im Voraus und ist nicht von Jetzt auf Nu zu schaffen. Da wird schon lange vorher gebastelt, gebacken, eingekauft, schließlich soll am Stand auch etwas angeboten werden können.
In Gärtringen haben seit ein paar Jahren zwei junge Glaubensschwestern das Ganze in die Hand genommen. Vom Einholen der Schankerlaubnis über die Organisation im Vorfeld und die Arbeitseinteilung am Stand liegt alles in ihren bewährten Händen. Das klappte auch im Jahr 2013 hervorragend, wie ein sichtlich erfreuter Gemeindevorsteher am Sonntag drauf nach dem Gottesdienst zu loben wusste. Und was die Zubereitung der Langos anbetrifft, die als süße wie auch rezente Variante angeboten worden waren, da hatte ein einziger Koch die Zubereitung von morgens bis abends übernommen und bewies großes Standvermögen in doppelter Hinsicht. Die Langos konnten garantiert nicht durch zu viele Köche verdorben werden.
Die Nebringer hatten ihren Verkaufsstand in diesem Jahr im Ortsteil Tailfingen aufgeschlagen. In der Gemeinde Gäufelden, zu der der Teilort Nebringen gehört, geht es mit dem Weihnachtsmarkt von Jahr zu Jahr in einen anderen Ortsteil. Die Nebringer beschränken sich mit ihrem Weihnachtsmarktangebot nicht aufs Kulinarische. Dort scheint es viele handwerklich und kunstgewerblich talentierte Glaubensgeschwister zu geben. Entsprechend sah das Warenangebot aus. Aber fürs leibliche Wohl war auch ausreichend gesorgt. Es lockten Schupfnudeln mit Choucroute (vulgo Sauerkraut) und Crêpes. Ein im Bezirk nicht ganz unbekanntes Ehepaar war auf den Hund gekommen und…brachte den alle Herzen brechenden pechschwarzen kleinen, verspielten Vierbeiner mit zum Weihnachtsmarkt. Inwieweit seine Fressbedürfnisse dort gestillt werden konnten, ist nicht bekannt. Aber Streicheleinheiten gab es reichlich von allen Seiten.
Das waren die beiden Weihnachtsmärkte am Samstag. In Bondorf hatte man am Samstag zwei große Stände aufgestellt und konnte sich anschließend nach getaner Arbeit bei den Nachbarn am Stand in Tailfingen stärken. Am Sonntag um 11 Uhr ging der Markt an der Zehntscheuer in Bondorf los. Hier fiel das ausgefallene Getränkeangebot auf. Nicht der übliche Glühwein, sondern es gab u. a. ingwerhaltige Spezialgetränke, passend für die, die sich bei den Weihnachtsmärkten am Tag zuvor essenstechnisch etwas übernommen hatten. Zu loben sind in Bondorf auch die nicht dem üblichen Angebot entsprechenden Heringsbrötchen, nicht nur für Zugereiste. Auch beim Stand am Sonntag wie schon an den beiden am Samstag herrschte bei allem Tun und Treiben eine fröhliche Stimmung. Es reichte wirklich nicht zum Klagen. Nachbarschaftshilfe kam in Bondorf wie jedes Jahr von den Glaubensgeschwistern aus Mötzingen, die man tatkräftig beim Verkauf beobachten konnte. Und vermutlich nicht nur da.
Nicht so wichtig, was bei der vielen Arbeit, die ein solcher Stand macht, wirtschaftlich herauskommt, darin waren sich die Vorsteher der drei Gemeinden einig. Aber das alle Glaubensgeschwister dabei verbindende Gemeinschaftsgefühl, das „Yes, we can!“ ist es, das Freude macht und bleibt, auch wenn der Stand lange abgebaut ist.
Die Bondorfer wussten schon, was sie mit dem Erlös 2013 vom Weihnachtsmarkt tun werden: Er soll an das Missionswerk der Neuapostolischen Kirche zugunsten der Taifunopfer auf den Philippinen gespendet werden.