…und auch in diesem Jahr wieder für einen guten Zweck, denn der Erlös soll gespendet werden.
Darüber dann mehr im kommenden Jahr!
Am Morgen um 5 Uhr war es schon losgegangen – der Teig musste gemacht werden. Wie der Chronist lernte, geht das nicht schon am Tag zuvor. Vermutlich würde die Hefe den Teig bis zum anderen Morgen aus den Wannen treiben. Zum Glück gab es zwei hilfsbereite Mütter und einen freundlichen Nachbarn, der eine Maschine zur Verfügung stellte. Denn die benötigten Teigmengen hätte man in Handarbeit nicht fertig bekommen (geordert waren aus den Gemeinden des Kirchenbezirks Tübingen 280, wegen zu erwartender Spontankäufer hatte man sich aber vorgenommen, 350 Gebäckstücke zu produzieren). Morgens um 6 Uhr, als es ans Anheizen ging, das erste Problem – die schon zuvor ins Nebringer Backhaus gebrachten Büschele für den Ofen waren feucht geworden. Ein Wasserhahn war wohl undicht. Nichtsdestotrotz ging man ans Werk, zwei Jugendliche hatten das schwierige Heizen übernommen, denn schließlich war für gleichmäßige Hitze zu sorgen. Mit vollem physischen Einsatz. Schalter am Herd umlegen ist einfacher. Und beim Befüllen und wieder Herausholen der Brezeln, auch das oblag den „Heizern“, wollte man sich ungern verbrennen. Und manchmal flogen schon die Funken.
Etwa 15 Jugendliche, eingeteilt in zwei Schichten, waren schwer am Schaffen. Die Öschelbronner hatten zum Glück auch noch Verstärkung aus Bondorf und aus Pfrondorf. Gemeinsam rollten sie den Teig, flochten die „Zöpfe“ zur Verzierung, formten kleine Rosetten als sozusagen krönenden Schmuck, bevor alles, mit Eigelb beschmiert, damit das Ganze auch nicht auseinanderfiel, zusammengefügt wurde. „Mach das ordentlich“, rief man der „Anstreicherin“ zu. Dann ging es in Windeseile in den Ofen damit.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Im Vorzelt draußen präsentierten sich die fertigen Produkte in allen Farbschattierungen, einfach zum Anbeißen. Zu erfahren war, dass der eine eher „blonde“, der andere eher „brunette“ oder sogar ziemlich dunkle Brezeln schätzt. Wie es sonst im Leben auch so ist, wenn es nicht um Gebäck, sondern um andere(s) geht …
Trotz aller Geschäftigkeit war es gemütlich…die Sonne schien vorfrühlingshaft ins Zelt, Kaffee und Punsch wurden verteilt und für ein gelegentliches Schwätzchen reichte es auch noch.
Von der Backstube her war Musik vom mitgebrachten CD-Spieler zu hören, ab und an wurde auch kräftig mitgesungen.
„Der Tag, mein Gott ist nun vergangen…“ (neuap. Gesangbuch Nr.325...hier eine Aufnahme in der Originalsprache: http://www.youtube.com/watch?v=fpRlcVT2ZCI&feature=related ) erklang unter anderem. Zu der Zeit am hellen Mittag vermutlich mehr Wunschdenken, aber wenn man sooo früh aufgestanden ist…