Zum letzten Mal im Jahr 2011 trafen sich Glaubensschwestern aus dem Kirchenbezirk Tübingen in Herrenberg zum frauen.
morgen, allerdings, der Adventszeit geschuldet, anders als sonst am Nachmittag. Gekommen waren etwa 35 Erwachsene aller Altersstufen und rd. ein Dutzend Kinder, vom Säugling bis zum schulpflichtigen. Andrea Güttler hatte wieder eingeladen, organisiert, dekoriert: Die Tische mit Christrosen, Kerzen und vielem mehr geschmückt, da musste doch die Vorfreude auf Weihnachten geweckt werden. Auch wenn es draußen frühlingshaft warm war, wofür eine für Anfang Dezember ungewöhnlich strahlende Sonne sorgte.
Das Buffet war Kuchen- und Torten-“geschmückt“, nicht nur ein großer Genuss für die Augen. Beim Verzehr kam schnell ein Verbesserungsvorschlag für künftige derartige Events: Die Spenderinnen sollten ihre Namen bei den Kreationen anbringen und so die Gelegenheit geben, die Rezepte erfragen zu können. Irgendwelche Urheber- und/oder Geschmacksmusterrechte in dem Fall ausgeschlossen…
Musikalisch ging es los. „Macht hoch die Tür…“, Neuap. Gesangbuch Nr. 1, wurde mit Begleitung am Klavicord gesungen, ein Gebet gesprochen und, sehr passend ausgewählt, war die Geschichte vom „köstlichen Brot der Gemeinschaft“ zu hören. Es ging um die Entstehung des Hutzelbrots. Aus der Not geboren, denn alle Bewohner eines Dorfs (von Gebersheim, so die Geschichte, oder wo auch immer) gaben vor vielen Jahren zu diesem Gemeinschaftsprodukt in bösen Hungerzeiten etwas dazu. Die ungewohnte Zusammenstellung hätte einen beim Lesen der „Rezeptur“ schaudern lassen können. Vermutlich ginge es schneller, aufzuzählen, was nicht hineinkam. Aber eine unverdrossen optimistische Bäckersfrau brachte das doppelte „Wunder“ zustande: Nicht nur, dass die Menge ausreichte, um alle Einwohner mit einer großen Scheibe vom Hutzelbrot nach der Christmette zu sättigen, es schmeckte auch noch vorzüglich. Eigentlich nicht notwendig, erwähnt zu werden, aber der Vollständigkeit halber doch: Selbstverständlich gab es an diesem frauen.morgen-Nachmittag auch Hutzelbrot.
An den langen Tischen stieg aufgrund der fröhlichen Unterhaltung der Geräuschpegel erheblich und alle ließen es sich sichtlich schmecken.
Noch eine Geschichte gab es - die von den „ewigen“ Pfeffernüssen. Es war einmal ein Familienvater mit Hamster-Gen. Nur so war zu erklären, dass sich die Seinen eines Tages mit einer Lieferung von 50 (!) kg Pfeffernüssen konfrontiert sahen. Wer will, kann gern ermitteln, wie viele das gewesen sein müssen. Es gab das ganze Jahr hindurch Pfeffernüsse, zu allen Mahlzeiten in irgendeiner Form, im Osternest, in Quark und Himbeersaft. Die letzten (?) wurden an die Hühner verfüttert, deren Eier anschließend nach, ja was wohl, geschmeckt haben sollen. Bezweifelt wird, ob das tatsächlich die letzten Pfeffernüsse gewesen waren, denn an diesem Nachmittag im Advent gehörten zur Tischdekoration auch…
Musikalisch ging es zu Ende. „Wenn der Heiland als Bräut`gam erscheint…“ (neuap. Gesangbuch Nr. 407) wurde gesungen. Nicht nur für Andrea Güttler ein altvertrautes Lied aus Kindertagen, ganz eng verbunden mit der Zeit vor Weihnachten, wie sie bei der Verabschiedung sagte. Im „alten“ neuap. Gesangbuch (bis 2004) war es auch „nur“ ein Lied zum Advent, im jetzigen ist es ein Lied fürs ganze Kirchenjahr. Schließlich gehört zum christlichen Glauben die Erwartung der Wiederkunft Christi. Nicht nur, aber ganz besonders auch in den Wochen vor Weihnachten.