Tübingen - Bunte Vielfalt: Der Neuapostolische Jugendchor sang in der Bauhaus-Kirche in der Brunsstraße Beim Konzert zu Christi Himmelfahrt in der Neuapostolischen Kirche war der Jugendchor des Kirchenbezirks – um mit Bischof Georg Kaltschmitt zu sprechen – „in einer Blüte“ zu erleben, „einer Zusammensetzung, wie sie schon lange nicht mehr war.
“ Der mit rund 80 Mitgliedern recht stattliche Chor kommt aus dem gesamten Bezirk Tübingen zusammen: von Pfrondorf bis Gärtringen und Rottenburg bis Mötzingen. Bernd Rinderknecht leitet den Chor seit 1992; die kontinuierliche stimmbildnerische Arbeit machte sich bemerkbar: Für einen Jugendchor erstaunlich kräftig und präsent, dabei nicht nur in der Intonation sicher, sondern auch selbstbewusst und initiativ, gefiel der Chor zumal durch seinen ungewöhnlich hohen Anteil an Männerstimmen; weit über die Hälfte.
Mit gut 300 Zuhörern war die Neuapostolische Bauhauskirche in der Brunsstraße bis auf den letzten Platz besetzt, mancher nahm einen Stehplatz oder die Treppenstufe in Kauf. Neben A-cappella-Chören wie Heinrich Schütz’ „Singet dem Herrn ein neues Lied“ erklangen Choralbearbeitungen mit Orgel (Marius Mack) oder Klavierbegleitung (Jan-Thilo Bayer) und Neue Geistliche Lieder.
Schwungvoll lebendig war ein „Danke für diesen guten Morgen“ des Frauenchors mit Zupfbass (Sarah Stockinger) und Boogie-Klavier. Einer der Höhepunkte im einstündigen Konzert gelang einem solistischen Doppelquartett mit „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ aus Mendelssohns „Elias“.
Bei seiner Jugendarbeit geht es Bernd Rinderknecht auch darum, musikalische Begabungen im Chor möglichst vielseitig zu fördern – ein Potential, das sich in der bunten Vielfalt des Programms niederschlug. So traten aus dem Chor immer wieder Gesangs- und Instrumentalsolisten hervor: Jasmin Maier gab dem Adagio aus Bachs g-moll-Sonate für Solo-Violine eine sinnierende Nachdenklichkeit, ihre Schwester Myriam gestaltete die Sopran-Arie „Laudate Dominum“ aus Mozarts „Vesperae solennes de confessore“ mit ausgewogen substanzreichem Timbre und schönen Spannungsbögen.
Ein Streichquartett ließ das Finale aus Mozarts Divertimento KV 136 tanzen, ein Cello-Quintett spielte Mendelssohns „Verleih’ uns Frieden gnädiglich“. Dazu gesellte sich im vierhändigen Klavier der Kopfsatz aus Beethovens 5. Symphonie. Der bewegende Abschluss: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ in einer Chorfassung mit Klavier und Streichern. Nach dem Konzert waren Mitwirkende und Publikum zum Umtrunk eingeladen.
Pressebericht des Schwäbischen Tagblatts zum Konzert des Tübingen Jugendchores an Christi Himmelfahrt