Römer 15, 5 - 7: Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Bilder folgen!
Ehe denn die Erde wurde und die Welt geschaffen wurde, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Auf diese Aussage des Chores zur Größe und Allmacht Gottes, nahm Apostel Martin Schnaufer zu Beginn seiner Predigt Bezug. Gott in seiner Größe zu erkennen, sei der richtige Einstieg in das Jahresmotto 2017: Gott den Vater zu ehren! "Er der alle Dinge gemacht hat ist es, über den wir reden. Der Wunder tut, der manchmal auch nicht das tut, was wir uns wünschen. Aber er ist es auch, der keine Sekunde in unserem Leben verpasst". Der Apostel stellte deshalb die Frage: "Ist es nicht möglicherweise ein Stück mangelnde Demut, wenn man seine eigenen Gedanken über das Handeln Gottes stellen wollte?"
"Der Gott der Geduld und des Trostes, diese Beschreibung Gottes, gilt auch heute für uns alle. Gott liebt jeden einzelnen Menschen bedingungslos. Diesen Gedanken, diese Wahrheit gilt es zu verinnerlichen. Dieses Bild von Gott, der die Liebe ist, der Gott der Geduld und des Trostes, liebt jeden in gleicher Weise. Das hat Auswirkungen auf unser Verhältnis zu ihm und zu unserem Nächsten.
Schon im hohepriesterlichen Gebet bat Jesus: Vater, lass sie eins sein, wie wir eins sind.
Unterschiedliche Auffassungen und Meinungen in der Gemeinde, bezeichnete der Apostel als die Normalität, als Alltag. Eins sein bedeute nicht gleich sein, immer die gleiche Meinung zu haben, sich immer gleich zu verhalten und zu denken. Wie Paulus forderte er in seinem Appell an die Gemeinde. "Nehmt euch an wie Christus euch angenommen hat. Er hat uns nicht angenommen, weil wir sind wie wir sind, sonder weil er uns liebt". Gemeinsam in das Wesen Jesu zu wachsen, auf Christus hin sich zu entwickeln, ein jeder aus seiner Position, aus seiner Art heraus, das möge unsere Anstrengung sein. Eins sein entstehe nicht durch ausdiskutierte Unterschiede oder bestmögliche Kompromisse, sondern allein durch die Ausrichtung an Jesus Christus. Die sei sonst unmöglich zu schaffen.
Der Blick auf Jesus und der Blick auf das Heil, auf das unvergängliche Erbe, das Christus verheißt, bewahrt vor Vergleichen und Bewertungen des Nächsten, die zu Neid führen könnten.
Unser Beitrag zum Lob Gottes und zur Umsetzung des Jahresmottos möge sein, sich anzunehmen wie Christus uns angenommen hat. Aus einer Gemeinde, in der man sich mit Respekt und Liebe begegnet, entsteht die "Braut Christi".
Zum Ende des Gottesdienstes setzte Apostel Schnaufer Priester Rainer Bäuerlen aus Nagold nach vierzig Jahren Amtstätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand. Er bezeichnete den scheidenden Priester als besonderen Menschen, mit sehr schönen Eigenschaften, der mit ganzem Herzen und in Demut seine Aufgaben erfüllte. Er würdigte auch seinen großen Einsatz als "Pionierpriester" bei der Gründung der Gemeinde Vollmaringen, und bezeichnete ihn als "Jugendbegeisterer" der immer in liebevoller und verständnisvoller Art und Weise den Jugendlichen begegnete und immer ansprechbar für die Glaubensgeschwister war. Mit herzlichen Worten bedankte sich der Apostel.
Zur Freude der Anwesenden erhielt die Gemeinde Nagold gleich wieder einen neuen Priester mit dem bisherigen Diakonen Michael Martini.