Am ersten Adventswochenende wird schwer geschafft...
...nein, nicht erst dann. Das wäre viel zu spät. Das ganze Jahr über wird gebastelt, spätestens ab Anfang November eröffnen die Weihnachtsbäckereien zu Haus für den Keksverkauf. Von der Logistik, die hinter allem steckt, ganz zu schweigen. Denn damit - für einen Tag - alles punktgenau von morgens bis abends klappt, ausreichend Helfer für die Arbeit vor und hinter den Kulissen organisiert sind, bedarf es jeder Menge Planung im Vorfeld.
Die neuapostolische Kirchengemeinde Nebringen gehört zur Gesamtgemeinde Gäufelden, die jedes Jahr in einem anderen Teilort, jeweils am Samstag, ihren Weihnachtsmarkt hat. Dieses Mal war Tailfingen an der Reihe. Dort waren für den Verkauf auch jede Menge selbstgemachter Liköre und andere geistige Getränke vorbereitet worden. Und an fester Nahrung wurden Crêpes und Schnitzel angeboten. Letztere in allen Variationen. Wer sich zwischen beidem nicht entscheiden konnte, der nahm die Kombination: Schnitzel im Crêpe. Dann gab es aber, wie Gemeindevorsteher Hilmar Stockinger anmerkte, nur ein halbes Schnitzel, wegen der besseren Handhabbarkeit der verwegenen Konstruktion. Wem das nicht reichte, der durfte gern auch eine zweite Portion verzehren.
In Gärtringen gab es ein neues Organisationsteam: Die beiden Glaubensschwestern, die sich seit Jahren um diese Arbeit gekümmert haben, sind aus erfreulichen Gründen zurzeit anderweitig beschäftigt. Sie haben dafür gesorgt, dass die Gemeinde Gärtringen Nachwuchs bekommen hat. Dafür kamen etwas ältere, aber immer noch sehr junge Kirchenmitglieder verstärkt zum Einsatz und fassten eifrig mit an. Bärbel, neue "Chefin" des Gemeindeunternehmens "Stand auf dem Weihnachtsmarkt", konnte schon am Nachmittag vermelden, dass sämtliche Bratwürste bereits verkauft waren. Aber es war noch reichlich Gulaschsuppe da, angeboten im Brot-Topf zum Mit-Aufessen. Zu Acht hatte man am Donnerstagabend nach dem Gottesdienst noch zusammengesessen, um Zwiebeln und sonstiges Gemüse zu zerkleinern, und viel Spaß dabei gehabt. Denn dass die Suppe nicht aus der großen Dose kam - Ehrensache. Wie ein Besucher aus der Nachbargemeinde Nufringen am Sonntagmorgen erzählte, soll es am Stand in Gärtringen gegen Abend noch rappelvoll geworden sein. Danach war vermutlich auch keine Suppe mehr da...
Am Sonntag war in Bondorf Weihnachtsmarkt. Logistisch eine besondere Herausforderung, denn am Sonntagmorgen fand wie immer Gottesdienst statt. Also schon am Samstag und frühen Sonntagmorgen alles so weit gerichtet, dass es nach dem Gottesdienst gleich mit dem Standbetrieb losgehen konnte. Wie immer hatten die Glaubensgeschwister dafür zwei Verkaufshäuschen bei der politischen Gemeinde geordert und dazwischen eine überdachte Fläche für die Stehtische zum gemütlichen Essen und miteinander Schwätzen eingerichtet. Heringsbrötchen als Grundlage für geistige Getränke und Langos in verschiedenen Varianten, auch in süß mit Zucker und Zimt, waren u. a. im Angebot. In der Küche der Kirche wurde der Teig für das Heißgebäck "am laufenden Band" produziert, um für den Nachschub zu sorgen. Einen entspannten Vorsteher aus der Nachbargemeinde Nebringen sah man auch beim Kollegen in Bondorf vorbeischauen, der mit seinen "Schäfchen" noch mit der Arbeit befasst war, die die Nebringer am Vortag schon hinter sich gebracht hatten. Die Bondorfer spenden auch in diesem Jahr ihren Erlös der Organisation "Kinder brauchen Frieden e. V.". Ein guter Zweck, für den sich alle Anstrengungen lohnen. "Aber", wie Gemeindevorsteher Hans-Jürgen Stegmeyer sich äußerte, "fast noch wichtiger dabei ist, dass alle Gemeindemitglieder nach Kräften mit anfassen und Freude am gemeinsam Geschafften haben." Das ist sicher nicht nur in Bondorf so.