Gemeindevorsteher Arndt Bayer kann dank spendenfreudiger Tübinger nicht nur Geld, sondern auch Nahrhaftes für andere weitergeben, denen es nicht so gut geht…
…was ihn sichtlich freute. Dazu kamen am Tag nach dem Erntedankfest am späten Vormittag, kurzfristig verabredet, von der Tübinger Tafel e.V. für deren Vorstand Gottfried Esslinger und als Fahrer des „Tafelautos“ Rainer Mack mit Arndt Bayer sowie Gemeindeevangelist Klausjürgen Zahn zusammen. Letzterer dankenswerterweise auch als Fotograf der Fotos für diesen Bericht. Wenn jeder mit anfasst…Das musste in dem Fall auch ganz konkret und physisch sein, denn die vielen Lebensmittel u. a., die die Glaubensgeschwister aus Anlass des Erntedankfestes gespendet hatten und die auf farbenfroh dekorierten, mit allen guten Gaben bedeckt, leuchtenden Tischen im Foyer der Kirche parat standen, sollten ins Auto der Tafel verbracht werden.
Deren Fahrer und Mitfahrer waren schon seit 7.30 Uhr im Großraum Tübingen unterwegs gewesen. Wie Esslinger schilderte, hatten viele Kirchengemeinden verschiedener Konfessionen ihre Gottesdienstbesucher gebeten, am Erntedanktag für die etwas mitzubringen, die es sonst an Manchem mangeln würde. Die beiden Mitarbeiter der Tafel hatten schon Spenden aus Poltringen, Altringen, Unterjesingen und Hagelloch abgeholt, als sie zum Abschluss ihrer Tour bei der Tübinger neuapostolischen Kirche eintrafen.
Der 3. Oktober ist, wie Esslinger berichtete, nicht nur der der Tag der Deutschen Einheit, sondern auch Tafeltag. Die ausschließlich ehrenamtlich Tätigen der Tübinger Tafel werden ihn würdigen, indem sie – an einem Feiertag, an dem arbeitsfrei ist und alle Läden geschlossen haben, geht das nicht so - am Samstag, 08. 10.2016, den Tafeltag in Form eines Tags der offenen Tür im Laden nachholen. Dazu ist jeder herzlich willkommen. Insbesondere auch, damit weitere ehrenamtliche Helfer/innen gefunden werden, denn es ist viel zu tun. Meist sind es Senioren, die sich einbringen. Und so nach fünf Jahren Einsatz, konkret auch Kisten schleppen und anderes, was physische Kräfte erfordert, da melden sich dann irgendwann die etwas älteren Knochen mit Schonungsbedarf.
Tafelläden – da war doch in diesem Jahr schon mal etwas? Anfang 2016 hat das Missionswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland insgesamt 105.000 Euro für 70 Tafelläden in Baden-Württemberg und Bayern zur Verfügung gestellt, darunter auch für die Tübinger (siehe Bericht ). Auf den kann hier verwiesen werden, soweit es um das Grundsätzliche der Tafeln und insbesondere das der Tübinger, geht. Esslinger, damals auch bei der Spendenübergabe dabei, konnte über erfreuliche Verbesserungen berichten.
Wöchentlich (!) kommen in Tübingen 25 – 30 neue Kunden hinzu. Um drangvolle Enge während der vier Verkaufstage von Dienstag bis Freitag zu vermeiden, können dank eines neu eingeführten Computersystems Zeitfenster (jeweils 15 Minuten) an die einzelnen, nun per Kundennummer registrierten Personen vergeben werden, damit der Einkauf in geordneten Bahnen und so zeitgünstig verläuft. Anfang 2018 wird es auf dem ehemaligen Tübinger Güterbahnhofsgelände neue, von der Umweltbank finanzierte Räumlichkeiten geben, verbunden mit einem vom Tübinger „Freundeskreis Mensch“ getragenen und betriebenen Tages-Café´ für einen offenen Treff, damit ein gutes Miteinander aller gefördert wird.
Da bei der Tübinger Tafel keine andere Organisation als nur der Verein Betreiber ist, rein spendenfinanziert, kam die neuerliche Spende des Missionswerks von 500 Euro sehr recht. Zum Erntedankfest 2016 hatte das Missionswerk insgesamt noch einmal 53.000 Euro zugunsten von Tafeln in Süddeutschland, darunter auch für Tübingen, zur Verfügung gestellt.
Das Geld überreichte Arndt Bayer gern, und es war hochwillkommen. Und auch die Sachspenden wurden erfreut mitgenommen im großen Tafelauto, das wie jedes andere auch mal Sprit braucht oder etwas Wartung, um nur einen Teil der anfallenden Kosten der Tafel zu nennen.
Als das Fahrzeug mit Inhalt gerade davongefahren war, schau an, da kamen zwei Radfahrer bei der Kirche vorbei, die auch zur Gemeinde Tübingen gehören. Einer der beiden hatte übrigens damals im Januar 2016 die Spende übergeben und schien sich sehr zu freuen, dass für den Job schon mal ein würdiger Nachfolger gefunden war.
Da lässt sich der freie Feiertag doch noch einmal so gut genießen, wenn der Bischof und seine Frau allen, die da gerade mal für einen guten Zweck zusammengekommen waren, einen schönen Nachmittag wünschen.