„Lasst die Herzen immer fröhlich und mit Dank erfüllet sein, denn der Vater in dem Himmel nennt uns seine Kinderlein.
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(Neuap. Gb Nr. 242, Text J. A. Reitz, 1838 – 1904)
Eine Tradition bei der „Jugend Tübingen“, im Rhythmus von zwei Jahren die Senioren, wie es früher hieß, zu Kaffee und Kuchen in die Aspenhalle einzuladen (siehe frühere Berichte, 2014 , 2012 ) . Der neu gegründete Jugendausschuss wollte das modifizieren. Unter dem Motto „Generation für Generation“ erging die Einladung zu einem gemütlichen Nachmittag an „unsere Geschwister 60+ und Alleinstehende“. Außerdem wurde der Termin erstmals auf einen „normalen“ Samstag gelegt. Dies deshalb, weil der vorher übliche – Ostermontag – zwangsläufig in die Ferienzeit fiel. Damit waren viele verhindert, zu kommen, weil sie verreisten.
Losgehen sollte es ab 14.15 Uhr mit einem einstündigen Spaziergang. Unangenehmes Nieselwetter reduzierte sowohl dessen Strecke als auch die Dauer auf die Hälfte. Schon um 15 Uhr sah man daher die Spaziergänger wieder in der Halle. Dort hatten viele fleißige HelferInnen dafür gesorgt, dass an langen, hübsch eingedeckten und dekorierten Tischen Platz genommen werden konnte. Die Kuchentheke war mit leckerem selbst Gebackenem und Butterbrezeln ausreichend bestückt. Kaffee und Tee standen in Thermoskannen bereit. Sonstige Getränke mit und ohne alkoholische Gärung hielt man ebenfalls parat. An der Rückwand der Halle warf ein Projektor fortlaufend Fotos von Jugendaktivitäten auf eine Leinwand. An alles war gedacht worden.
Bezirksvorsteher Klaus von Bank und sein Vertreter, Werner Lampprecht, waren ebenfalls gekommen. Achtzig Gäste und vierzig Servicekräfte alias Jugendliche hatten sich so gegen 15.10 Uhr in der Halle zusammen gefunden. K. von Bank sprach ein Gebet und ein paar launige Worte zur Begrüßung. Zum gerade absolvierten Kurzspaziergang hatte er auch ein Zitat bereit. „Seniorenwanderung ist, wenn man vor der Wirtschaft parkt, 100 m na gaht und dann gaht ma nei.“ (Immerhin, retour muss man schließlich auch noch.) So die Apostel i.R. Wolfgang Bott zugeschriebene Definition derartiger Unternehmungen. Dann hieß es auch schon „Guten Appetit und alles Gute!“. Jetzt konnte man flinke Füße, die Personen darauf zum Teil große Servierwagen vor sich her schiebend, durch die Halle laufen sehen, um an den Tischen zu bedienen oder Nachschub aus der Küche zu holen. Der aufmerksame, blitzschnelle und dabei einfühlsame Service hätte jedem Sterne-Restaurant zur Ehre gereicht.
Als alle ausreichend gesättigt waren, ging es los mit dem Programm. Es sollte ein sehr musikalischer Nachmittag werden. Zunächst sangen alle gemeinsam das Lied, aus dem eingangs zitiert wurde. Für die nicht so ganz Text- und Melodiesicheren lagen vorsorglich Blätter aus, damit niemand einen Grund hatte, nicht mit einzustimmen. Beim dritten Vers hatten sich alle auch ausreichend eingesungen.
Nun folgte das Bühnenprogramm: Nacheinander sangen erst der Jugendchor, dann Kinder-, noch einmal Jugend- und danach 60+-Chor jeweils ein bis drei Lieder, um alsdann gemeinsam in einem großen Schlusschor den Abschluss zu machen. Ja, auch der Kinderchor sang, denn inzwischen waren so etwa zwölf Kinder mit begleitenden Eltern(teilen) in der Halle eingetroffen. Der Generationentreff war damit komplett, von sehr jung bis schon etwas älter, und der Raum gut gefüllt. Der Kinderchor erfreute besonders mit seinem frischen, fröhlichen, „frank und freien“ Auftritt.
So ging, leider viel zu schnell, der erste Generationentreff im Bezirk Tübingen zu Ende. Aufräumen und für eine besenreine Halle sorgen war auch noch angesagt. Einschließlich aller Vorbereitungen hat so manche/r mehr als nur ein „Tagwerk für den Heiland“ hinter sich gebracht.
Ein besonders glücklicher Mensch an diesem Tag, wie er selbst sich bezeichnete, war der frühere Organisator der Aspenhallen-Treffen, Erich Maier. Die letzten Kuchenkrümel auf dem Teller vor sich , gemütlich sitzend, einen Blick auf das Treiben und Tun in der Halle um ihn herum werfend, stellte er befriedigt fest: „Um vier Uhr gekommen, um fünf Uhr gehen, alles klappt ohne mich hervorragend – mein bisher schönstes Erlebnis in der Aspenhalle.“
Was bleibt, nun, auf jeden Fall die Erinnerung an einen im Generationen-Miteinander verbrachten fröhlichen Nachmittag und sicher das Bewusstsein, nicht allein zu sein. Auch dann nicht, wenn man daheim in seinen vier Wänden sitzt und sonst niemand da ist. Die Mitglaubensgeschwister gibt es ja trotzdem, die an einen denken, und umgekehrt. Und immer gilt, da sei der Refrain des eingangs zitierten Lieds an das Ende des Berichts gestellt:
„…Gott führt uns an Vaterhänden, schützet uns in Kampf und Streit, seine Gnade ist`s, die täglich Kraft und Stärke uns verleiht.“