„Die Engel werden geschaukelt in den Himmel hinein.
“
Die „Engel“ waren in dem Fall fünf kleine Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und einem knappen Jahr. Von Simone Wiessner initiiert, die auch das Programm gestaltet, findet seit Anfang Februar 2016 im Kinderraum der Bondorfer Kirche vierzehntäglich jeweils am Donnerstagmorgen ein Eltern-Kinder-Singen statt. Ein Angebot für den Nachwuchs bis zum Alter von drei Jahren. Wie Simone (da sich untereinander alle beim Vornamen nennen, geschieht das hier auch so) berichtete, haben sich rund zehn Familien aus dem gesamten Kirchenbezirk gemeldet, die teilnehmen möchten. An diesem ausnahmsweise mal sonnigen Februarmorgen waren fünf Mütter mit ihren Kleinen in Bondorf zusammengekommen.
Ganz pünktlich um 10 Uhr konnte es nicht losgehen. Eine der Mütter musste einen längeren Kampf mit einem Kinderwagen führen, der sich partout nicht autogerecht zusammenklappen lassen wollte. Die anderen warteten gern, denn der Vormittag sollte der gemeinsamen Entspannung von Müttern und Kindern gelten. Da kommt es auf ein paar Minuten Verspätung nicht an. Im Kinderraum war ein flauschiger Teppich ausgebreitet, darauf Kissen, für „später“ auch Spielzeug, das erst mal auf die Seite gepackt wurde, und es konnte losgehen. Ein Sitzkreis wurde auf dem Teppich gebildet. Leonie, Lena, Emilia, Madeleine und Marc wurden von ihren Müttern vorgestellt, die sich auch untereinander bekannt machten. Zwischenzeitlich hatte auch Lena die Strapazen der Anreise gut bewältigt und war aus der Transportwippe in die Runde auf dem Teppich gewechselt. Vom Autofahren wird sie erst mal müde, erklärte die Mutter. Machte auch nichts. Bei diesem jeweils eine Stunde „Programm“ enthaltenden Treffen ist das Motto: bloß kein Stress. Vielmehr Spaß, gegenseitiges Kennenlernen und wer weiß, vielleicht entstehen so ja auch Freundschaften fürs Leben. Wobei anzumerken ist, dass Marc, der einzige Hahn im Korb, aber auch der jüngste Teilnehmer sein Glück (?) mit den vielen Mädchen um ihn herum (noch) nicht zu schätzen wusste. Er zog erst mal Schlafen vor…
Zu Beginn gab es das Begrüßungslied. Jedes Kind wurde namentlich einzeln mit einem gesungenen Vers willkommen geheißen:
„Hallo, ich freu mich, dass du da bist, liebe/r… Und ich weiß, dass Gott dich liebt.“
So (ungefähr) lautete der Text. Im letzten Vers ging an alle fünf Mütter gemeinsam derselbe gesungene Gruß, an die „lieben Mamas“, die ihn, ihre Kinder stellvertretend, (vorläufig noch) selbst sangen.
Vielleicht hat Marc später das Schaukeln sanft geweckt. Zum eingangs zitierten Lied von den Engeln, das die Mütter sangen, wurde , einzeln nacheinander, jedes Kind, in einer „Hängematte“ liegend, geschaukelt. Es kam dazu in ein großes längliches, festes, knallbunt gestreiftes Tuch, das von jeweils einer Mutter an jeder Längsseite sicher gehalten wurde. So viel zum Anfang des Mütter-Kinder-Vormittags.
Eine schöne Idee, dieses Zusammenkommen in entspannter und entspannender Atmosphäre. Und wenn demnächst sicher auch der Nachwuchs seine Gesangsstimme entdeckt hat und zusammen mit den Mamas singt, das kann gar nicht anders sein, dann muss man sich um die Zukunft der Kirchenchöre nicht sorgen.