Lange im Voraus geplant, fand der Kindergottesdienst der besonderen Art am vorletzten Septembersonntag vormittags zur üblichen Zeit irgendwo im Grünen zwischen Gärtringen und Deckenpfronn statt.
Zwar hatte man sich für schlechtes Wetter ein Domizil in einem nahe gelegenen Vereinsheim gesichert, aber Gemeindevorsteher Werner Löhmann wusste es schon vorher ganz genau: An diesem Sonntag bleibt es trocken. Und so war es auch. Zwar leider kein Altweibersommer, aber es ließ sich gut im Freien aushalten.
„Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.“
(Ps 121, 8), so lautete das Textwort. Gesungen wurde auch. Zum Glück war durch die Sonntagsschullehrerinnen die instrumentale Begleitung gesichert. W. Löhmann, der den Gottesdienst leitete , konnte in Gottes freier Natur vom Schöpfer aller Dinge berichten, der im Mittelpunkt stand: Er, der mit uns ist. Um uns. Vom Beginn unseres Lebens bis zu dessen Ende. Aber damit nicht genug: Um dann auf ewig bei ihm sein zu dürfen. Dieser Glaube und diese Zuversicht bestimmen das Leben eines Christen, und sei er auch noch so jung. Wir Menschen dürfen mit all unseren Sorgen zum Vater im Himmel kommen. Keine ist da zu groß und keine zu klein. Im Schulalltag, der in diesen Tagen wieder begonnen hat, muss man sich nach den Ferien wieder zurechtfinden, was nicht immer leicht ist. Nicht jeder Lehrer, nicht jeder Mitschüler kann einem gefallen. Aber sie sind nun einmal da. Und dann? Wenn man mit einer Situation nicht zurechtkommt, spricht man mit den Eltern. Die immer mit Rat und Tat für ihre Kinder da sind. Und es hilft ein ernsthaftes Gebet. Vielleicht nicht sofort. Oft merkt man erst in der Rückschau, dass Gott scheinbar Unmögliches zum Guten gewendet hat. Und in einer schwierigen Situation ist es schon eine Hilfe, zu wissen, da gibt es einen Vater im Himmel, dem kann ich jederzeit alles sagen. Gott ist allmächtig, gütig, barmherzig und voller Liebe. Auf ihn kann ich in immer vertrauen.
Nach dem Gottesdienst blieb man zusammen. Gegrillt wurde auf offenem Feuer. Gern gesehene Hilfskräfte waren auch noch dazu gekommen. Das Catering funktionierte hervorragend. Anschließend konnte man sich im Freien austoben. Das ging gelegentlich nicht ohne leichtere Blessuren ab. Da wurde schnell dem Verursacher die Freundschaft gekündigt. Aber nur höchst vorübergehend, wie ein immer noch sichtlich beeindruckter Gemeindevorsteher im Wochengottesdienst nach diesem Sonntag zu berichten wusste. In dem ging es um den Frieden. Erwachsene können nachtragend sein. Ein Gedächtnis wie ein Elefant haben, was anderer Fehltritte anbetrifft. Vom Ärger beherrscht, sich selbst tagelang das Leben bis hin zu schlaflosen Nächten damit schwer machen, zu überlegen, wie denn nun die angemessene Reaktion auf das erlittene vermeintliche oder tatsächliche Unrecht auszusehen habe, damit der Verursacher der Kränkung ausreichend in seine Schranken verwiesen werde und man selbst seine Genugtuung hat.
Und die Kinder…das dauerte gar nicht lange, und sie vertrugen sich wieder. Spielten weiter zusammen, als ob nichts gewesen wäre…
„Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen…“ (aus Mt 18, 3).