Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September findet der „Tag des offenen Denkmals“ statt sowie seit fünf Jahren gleichzeitig auch der „Deutsche Orgeltag“. Letzterer ist eine überkonfessionelle Initiative der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands.
Ein Aspekt der Arbeit der Vereinigung ist, dieses Instrument in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Mit dem „Tag des offenen Denkmals“ sollen möglichst viele Bürger für die Bedeutung des kulturellen Erbes sensibilisiert und es soll deren Interesse für die Belange der Denkmalpflege geweckt werden. Zum ersten Mal hat sich in diesem Jahr auch die neuapostolische Kirchengemeinde Tübingen daran beteiligt. Am Nachmittag ab 15.00 Uhr war das im Bauhausstil errichtete und unter Denkmalschutz stehende Kirchengebäude geöffnet. Es fanden Führungen statt, durch das Gebäude, sowie auch Orgelführungen. Einblicke in die Technik im Orgelunterbau gab es ebenfalls.
Erfreulicherweise war das Interesse in der Öffentlichkeit so groß, dass mehrere Führungen statt nur einer anfänglich geplanten angeboten wurden. Eine Besuchergruppe kam aus dem katholischen, theologisch-propädeutischen Seminar „Ambrosium“, das in dem der Kirche benachbarten „Johanneum“ beherbergt ist. Eine weitere Gruppe von Interessierten gehört zum Arbeitskreis Asyl Südstadt, Tübingen, in dem auch Mitglieder der neuapostolischen Kirchengemeinde aktiv sind. Für die Präsenz von Kirche und Gemeinde in der Öffentlichkeit war das Ganze ein voller Erfolg. Mit einem kurzen Orgelkonzert fand der Nachmittag am frühen Abend seinen passenden musikalischen Ausklang.
Leider konnte eine innerkirchliche Zielgruppe nicht erreicht werden: Es kam trotz ausdrücklichen Angebots kein Nachwuchsspieler, um sich über das Instrument zu informieren oder selbst einmal die Orgel auszuprobieren. Kinder, Jugendliche – leider Fehlanzeige. Schade. Damit aber auch hier sich ein Erfolg einstellen kann, wird das Angebot im nächsten Jahr aufrechterhalten.