Anfang Juni wurde es traditionsgemäß auch Zeit für den ersten größeren Ausflug der Senioren im Jahr 2015. Ist eben alles mit viel Arbeit im Vorfeld verbunden und für die sei den Organisatoren herzlich gedankt.
Perfekt geplant, ging es morgens in der Frühe in Herrenberg mit dem Bus los Richtung Alb. Ziel war eine ziemlich große Nudelfabrik in Trochtelfingen. Die wurde besichtigt und die Feinheiten der Produktion wurden erläutert. Wobei „Feinheiten“ angesichts der Menge der produzierten Waren nicht ganz die zutreffende Bezeichnung ist. Von der Größe und Vielfalt der Anlagen her sah es aus wie beim Daimler, wusste eine Teilnehmerin später zu berichten. (In Schwaben durchaus keine negative Kritik.) Nur, dass die Gerüche bei der Fahrzeugherstellung, sofern überhaupt vorhanden, etwas anders geartet sein dürften. Bei der Nudelproduktion werden gewaltige Mengen von Eiern per Maschine verarbeitet. Massen von Eigelb und Eiweiß kommen dort auf einmal in Behältern zusammen und, anders, als wenn man daheim ein Ei in die Pfanne schlägt, gibt das bei der Menge von Eiern ungewohnte, nicht unbedingt angenehme Geruchserscheinungen. Auch wenn die Eier noch so frisch und keineswegs faul sein mögen, die Vielzahl, auf einmal maschinell raus aus der Schale, macht es. Wer das erlebt hat, kann in der nächsten Zeit kein Ei mehr unbefangen aufschlagen, zeigte sich die erwähnte Teilnehmerin noch am darauf folgenden Sonntag sichtlich beeindruckt.
Nach der Wahrnehmung der Angebote des Nudelfabrikverkaufs wurde es Zeit für die mittägliche Stärkung. Es reichte nicht zum Klagen. Derart gut versorgt ging es weiter zur Straußenfarm im Raum Sigmaringen. Große Tiere, die fast so alt werden wie Methusalem, auf „Vogelebene“ gesehen, und zwar 70 Jahre, wobei die weiblichen Straußvögel etwa 40 Jahre lang für Nachwuchs sorgen können. Kampfstark und unerschrocken sind die Vögel. Mit kräftigen Tritten können sie sogar einen Löwen umwerfen. Auf einer Straußenfarm allerdings ist das Leben etwas anders und auch kürzer. Dort droht die Gefahr von anderer Seite und Tritte helfen wenig. Strauße sind da Nutztiere für den Verzehr und Federn und Haut kann man bekanntlich auch für dies und jenes gebrauchen. Und so erfuhren die Teilnehmer zwangsläufig etwas vom Schlachten und über das Innenleben dieser Vögel: Zwei Mägen haben sie. Einen, in dem sich größere Steine befinden, die, getrieben durch Kontraktionen, erst einmal für die Grobzerkleinerung der Nahrung sorgen, ehe es in den nächsten Magen zum eigentlichen Verdauungsprozess geht. Da konnte man nur wieder über die Vielfalt der Natur und ihren Schöpfer staunen. Auch darüber, wie bei jeder einzelnen Kreatur alles so konzipiert ist, dass sie leben und sich fortpflanzen kann. Wenn es sein muss, eben mit riesengroßen Eiern, wie sie die Straußendame legt…Und auch bei einem riesigen Laufvogel muss die Statik stimmen, sonst fällt er um und kann nicht laufen. Da bleibt nur bewunderndes Staunen.
Mit vielen neuen Eindrücken, erweitertem Wissensschatz und dank Gottes Schutz und Segen wohlbehalten traf man abends wieder in der Gäumetropole ein. Für einen Tag mit anderen zusammen mal nicht nur die Beschwernisse des Alltags sehen können, das hat jede Mühe des Organisationsteams gelohnt.