Alle Jahre wieder… Und es war doch so, als wäre grad gestern die Adventsfeier in der Gäumetropole gewesen…so empfand es sicher nicht nur Bezirksvorsteher Klaus von Bank, der das in seiner Begrüßungsansprache auf den Punkt brachte.
Schon (fast) wieder Weihnachten. Ein Jahr, so schnell vorbei, mit Freud und Leid, wie immer. Aber Gott hat geholfen bei allem, was geschehen ist und wird. Es gab ein wenig Statistik des Bezirks Tübingen zu hören…vom demografischen Wandel – nur wenige Geburten - ,ein neuer Gemeindevorsteher – Gemeinde Tübingen -, eine Gemeindezusammenführung – Herrenberg und Kuppingen. „Da ist doch die alljährliche Seniorenadventsfeier eine schöne Konstante im Kreis der Glaubensgeschwister“, lautete das Resümee. „Alles, alles Gute, viel Freude. Und trotz noch sommerlicher Vegetation – Weihnachten kommt und, na ja, der Winter, das wird auch noch werden.“
Das Programm versprach Liedvorträge des Chors 60+, Leitung Gerlinde Kleemann. Letztere trug auch mit vorgelesenen Texten zur Feier bei, und das alles unter der Gesamtleitung von Renate Wießner, die, mit vielen HelferInnen gemeinsam, das Jahr 2014 hindurch das Seniorenprogramm organisiert und durchgeführt hat. G. Kleemann, Flöte, und R. Wießner, Akkordeon, wussten auch als Instrumental-Duo musikalisch zu erfreuen. Beiden an dieser Stelle ein herzliches „Vergelt`s Gott“, wobei der irdische Lohn auch in der freudigen Akzeptanz und Resonanz besteht der bzw. auf die vielen Angebote an Reisen, Besichtigungen, Zusammentreffen, das ganze Jahr hindurch, für die nicht mehr ganz so junge Klientel. Aber ausdrücklich „danke“ sagen muss auch mal sein. Das erledigte der Bezirksvorsteher vor Ort, und das sei auch an dieser Stelle noch mal formuliert.
Nach Musikbeiträgen gab es die erste Geschichte zu hören. Was schenken, fragt sich ein Mädchen. Gibt doch schon alles zu Hause. Letztlich gefällt ihr eine besonders schöne, riesengroße Kerze. Ob sie Freude machen wird? Heiligabend, ein Totalausfall des Stromnetzes, keine Chance auf schnelle Reparatur…es wird ein besonderer Heiliger Abend. Im Kerzenschein kann sich der Vater wieder an die Weihnachtsgeschichte erinnern, in der auch schon ein besonderes Licht, der Stern von Bethlehem, und zwar als Wegweiser, wichtig war. Selbst Weihnachtslieder singen, denn aus der Konserve ging mangels Strom nichts. So endete in der Geschichte alles gut: Die Kerze als Geschenk hätte passender nicht sein können.
Da ließ es sich anschließend doch wunderbar gemeinsam singen, das Lied vom Tannenbaum mit den treuen Blättern, der auch zur Winterzeit grünt. Etwas Zeit war noch bis zum Mittagessen. Kein Problem. Die Lücke im Programm wurde mit einer „kleinen“ Weihnachtsfantasie, gespielt von Renate Wießner auf dem Akkordeon, geschlossen. Die Aufzählung der Weihnachtslieder, die nicht in dem Musikstück enthalten waren, wäre kürzer…
Nach dem Mittagessen war Zeit zum Durchschnaufen, Spazierengehen…oder aber man blieb einfach gemütlich beieinander hocken und unterhielt sich mit dem Tischnachbarn. Um 14 Uhr ging es mit einem Filmbeitrag weiter. Mit der jeweils passenden Musik unterlegt, gab es einen Streifzug durch die Seniorenaktivitäten im Jahr 2014. Kultur mit Ausstellungsbesichtigungen, Ausflüge mit Gesang und vorgelesenen Geschichten im Reisebus (letztere nicht ganz jugendfrei, daher hier nicht wiedergegeben, das www steht allen Altersgruppen offen). Nicht zu vergessen – die regelmäßigen Kaffeemittage in der Herrenberger Kirche. Und jedes Mal Küche und Saal schwäbisch ordentlich wieder hinterlassen. Wie das geht, wurde auch gezeigt. Im Bezirk Tübingen gibt es schließlich Zugereiste.
Nun war auch Werner Lampprecht, stellvertretender Bezirksvorsteher, eingetroffen. Und es wurde noch voller. Tatsächlich, zusammen mit drei Assistenten, erschien - der Nikolaus. Schließlich schrieb man den 6. Dezember. Die rot Bemützten verteilten mit Grußkärtchen versehene kleine bunte Weihnachtstüten. Inhalt – Marmeladengläschen, von R. Wießner, der Assistentin des Nikolaus, der schließlich nicht nur die Gäu-Senioren bescheren muss, mitgebracht vom letzten Ausflug. Da war es in den Schwarzwald, u. a., zur Besichtigung in eine Fabrik gegangen, in der der süße Brotaufstrich in allen leckeren Varianten hergestellt wird. Ein doppelt erfreuliches Geschenk. Zum einen wurde die Erinnerung an die Fahrt lebendig. Zum anderen soll Süßes durchaus geeignet sein, trübe Wintertage erträglicher zu machen.
Es waren musikalische Nikoläuse, die da gekommen waren. Nicht allein. Vielmehr erschien die gesamte Instrumentalgruppe Bondorf und brachte jugendlichen Schwung in die Veranstaltung. Es wurde geflötet, gestrichen, gelegentlich unterstrichen von einem Schlagzeug der besonderen Art. Sah arg nach großem Karton aus. „We wish you a merry chrismas…“, die „Jingle Bells“, da wurden auch die etwas älteren Herzen und Glieder wieder flott. Was nicht verkehrt war, denn anschließend galt es, sich der Schlacht am Kuchenbuffet zu stellen. Die sich lohnte. Die Kuchen, Torten und unerlässlichen Butterbrezeln gingen schnell weg. Schwäbischer Hausfrauenehrgeiz hatte wieder keine Mühe gescheut. Na ja, und das Kalorienzählen und /oder das Abendbrot können getrost auch mal ausfallen.
So schnell wie die Backwerke verschwanden, so schnell verging leider auch die Zeit. Noch eine Geschichte, die vom „blauen Tuch“, das eine Tochter auf dem Dachboden nach langer Suche dort findet. Ihr fehlte das Geld, um etwas Neues für die Mutter als Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Das alte Stück wurde sorgfältig gereinigt und weihnachtlich verpackt. Und, siehe da, am Heiligen Abend erwiesen sich alle Befürchtungen, die Mutter würde das Geschenk nicht zu schätzen wissen, als unbegründet. Wie lange schon hatte sie gerade das Tuch vermisst und gesucht, mit dem sie so viele schöne Erinnerungen verband.
Noch zwei Liedvorträge vom Chor, dessen Arbeit mit vielen Chorproben in den Wochen zuvor K. von Bank dankend würdigte. Mühe, die sich gelohnt hat. „Macht einfach so weiter wie bisher,“ riet der Bezirksvorsteher, bevor er seinen Stellvertreter bat, die Veranstaltung zu beenden. Der hatte zwischenzeitlich schon mal ausgerechnet, wann er den Chor-60+-Status erreicht haben würde. Das Ergebnis wird hier nicht verraten. Dann stellte er grundsätzliche Überlegungen an bezüglich des Lebens nach der beruflichen Tätigkeit. Er erinnerte sich an einen im Bereich gut bekannten relativ neuen Ruheständler, Apostel Wolfgang Eckhardt, der im Kreis der Bezirksvorsteher von seinen frischen Erfahrungen im neuen Status berichtet hatte. Fazit – auch an der Stelle im Leben muss man sich erst mal etwas Zeit für die Neuorientierung nehmen...
„Kommt gut nach Haus“, hieß es von W. Lampprecht , nachdem er das Schlussgebet gesprochen hatte.
Damit war sie schon wieder vorbei, die Adventsfeier 2014 der Senioren aus den Gäugemeinden. Leider. Aber damit noch lange nicht die Feierlichkeiten. Am Abend darauf folgte das Adventskonzert in der Herrenberger Kirche. Und noch am Samstag wurde es für manche zeitlich eng. Die sangen im Chor mit und um 18.00 Uhr gab es die Generalprobe in der Herrenberger Kirche. Und schon am Nachmittag wollten die vielen Christsterne dort noch einmal ausreichend gewässert werden, damit tags drauf die Dekoration zum Zweiten Advent frisch blieb. So viel zum ruhigen Seniorenleben…