„Partnertag“, was ist das denn? Kein Novum für die Öffentlichkeitsbeauftragten im Bischofsbereich Freiburg, wohl aber für die Tübinger.
Nun, Bereichsbeauftragter (Freiburg-Tübingen) für die Öffentlichkeitsarbeit, Rudi Srock hatte eingeladen. Es war ihm ein Anliegen, dass die vier „Neuen“ aus dem Bischofsbereich Tübingen diesen Partnertag, den es in den Jahren zuvor schon öfter mal im „alten“ Apostel- und jetzt Bischofsbereich Freiburg gegeben hatte, im Jahr 2014 zum ersten Mal miterleben sollten. Organisiert worden war das im Bezirk Tuttlingen und so lag der Ort der Zusammenkunft auch dort: in der Bodenseeregion. Man traf sich zusammen mit Partner/ Partnerin um 10.30 Uhr in der Kirche im Salemer Teilort Mimmenhausen. So kamen rund 25 Erwachsene zusammen und zwei Kinder, das jüngste ein Jahr alt. Der Kleine durfte den sich anschließenden Spaziergang um den Salemer Schlosssee im Kinderwagen genießen. Aber dazu später.
Erst einmal gab es in der Kirche die Begrüßung und eine kleine Stärkung mit Getränken und allerlei Backwerk. Dann wurde es fachlich: Für die Öffentlichkeitsarbeit gibt es neue Formulare und z. T. andere „Spielregeln“, die R. Srock erläuterte. Und wer nicht alles gleich verstanden hatte, muss sich auch nicht grämen. Da kann man sich immer noch schlau fragen beim Bereichsbeauftragten. Auch ein Trost für den Chronisten, der mit ziemlicher Verspätung die Kirche in Mimmenhausen erreichte. Auf der BAB 81 hatte es im Hegau wüst geregnet, was das Tempo minderte. Und dann wurde die Kirche nur mit Schwierigkeiten gefunden. Ein Glück, dass eine Teilnehmerin ihre Jacke in der Kirche vergessen hatte, einer aus der Gruppe daher zur Kirche zurück fuhr und zum einen das Kleidungsstück, zum anderen die Kollegin einsammeln konnte und so trafen sich letztlich alle am Schlosssee (s. o.). Es hieß, der Weg werde drum herum 20 Minuten dauern. Als 30 vorbei waren und sich noch kein Ende abzeichnete, kam die Frage einer Württembergerin, ob man in Baden etwa eine andere Zeitrechnung habe. Ausweichende Antworten gab es und den tröstlichen Hinweis, jetzt sei schon mal die halbe Strecke geschafft, da mache Umkehren keinen Sinn. Eine Logik, der sich schwer zu entziehen ist. Also weiter, und – die zweite Hälfte nicht mehr im strömenden Regen, sondern trockenen Kopfes und lediglich noch mit nassen Füßen (in norddeutscher Diktion) auf aufgeweichten Pfaden.
Zum Glück gab es ein „rettendes Ufer“,…in dem Fall: Das Traktormuseum Bodensee in einem Nachbarort. Dorthin ging es zunächst zum Mittagessen. An den Tischen unterhielt man sich über dies und das, konkreter formuliert darüber, wie so die Öffentlichkeitsarbeit in den einzelnen Bezirken gehandhabt wird. Regionale Unterschiede und viele Gemeinsamkeiten waren festzustellen.
Danach wurde es historisch. Alte Traktoren, Gerätschaften und sonstige nützliche Fahrzeuge aus Europa und Amerika, im Wesentlichen, vom Beginn des 20. Jh. bis fast zu dessen Ende konnte man in einem Rundgang bestaunen. Wie eine Teilnehmerin später dankbar anmerkte, nicht nur Traktoren, sondern immer wieder dazwischen Exponate aus anderen Bereichen des menschlichen Lebens zu Groß- und Urgroßmutters Zeiten waren zu sehen. Alles mit viel Liebe zum Detail zusammengestellt. Und, wie immer, wenn man solche Dinge sieht, kam der Gedanke, was haben wir es im Vergleich mit der „guten alten Zeit“ doch heute kommod.
Die nachfolgende Aufzählung soll nur ein Stimmungsbild sein und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit: Dampfmaschinen aus den Anfängen dieser Technik, noch statisch und ohne Antrieb zum Fahren waren zu sehen. Man musste sie mit Man- oder Horse-Power zum Einsatzort bringen oder, umgekehrt, das zu Ver- und Bearbeitende zu ihnen hinschaffen. Einen Autotraktor gab es. Das war ein umgebauter Pkw mit entsprechendem Zusatzgerät. Dazwischen Zubehör, Karbidlampen z. B. Und an vielen der alten Vehikel der Hinweis: „Glühkopf befindet sich beim Fahrer“. Auch eine Form der Diebstahlsicherung. Gezeigt wird das Motorrad einer Hebamme, Sr. Martha, aus dem Jahr 1915. Wenn es denn schnell gehen muss…Auch das Vehikel des Landarztes damaliger Zeiten war zu sehen, schon relativ nobel für den Beginn des vorigen Jahrhunderts, während sich der örtliche Pfarrer noch mit einem Dienstfahrrad begnügen musste. Tempora mutantur…Diverse Krauthobel von den Fildern in allen Ausführungen und Größen waren ausgestellt. Eine Küche gab es mit Geräten, deren Benutzung Schwerstarbeit war. Zum Beispiel ein Waffeleisen, vermutlich aus Guss, ausgeklappt mindestens doppelt so groß wie die beiden Hälften eines heutigen. Kabel und Stecker Fehlanzeige. Vermutlich musste man es auf dem Kohleherd, natürlich auch dort kein Stromanschluss vorhanden, heiß machen. Auch damals schon hatte der Fuchs nichts Besseres zu tun, als die Gans zu stehlen. Also wurden Fuchseisen als Fallen gebraucht. Sieht man auch in allen Sorten und Ausführungen im Museum.
Weiter ging es beim Rundgang: Man sah die allmähliche Fortentwicklung durch das vergangene Jahrhundert hindurch. Stahlreifen wurden durch solche mit Gummi ersetzt, so etwa ab der 1930er Jahre. Und die Schweizer – schon immer pragmatisch mit Sinn für Luxery. Das dokumentiert der vordere Teil eines Mercedes 170 V mit wunderschönem dunkelroten Lack, absolut staubfrei und glänzend poliert, hinten mit einer Ladefläche für den Almbetrieb, damit die Milchkannen und Käselaibe gut befördert werden können. Das alles war nur ein geringer Teil von dem, was es im Museum zu sehen gibt…
Von dieser Zeitreise konnten die Besucher beim sich anschließenden abschließenden Kaffeetrinken im Restaurant schwärmen. Und so Mancher erinnerte sich an Kindertage, als die Kohlensäcke und auch die Milch, in Kannen, noch mit einem „Dreirad“ aus den 50er Jahren, das auch zu den Exponaten zählte, vom Kohlen- oder Milchmann angeliefert wurden. Dass die Fahrzeuge damals so riesig waren und einem heute so klein erscheinen? Lassen wir mal als Frage so stehen.
Fazit des ersten baden-württembergischen Partnertags: Es wächst weiter zusammen, was jetzt zusammengehört. Sicher nicht nur auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Freiburg-Tübingen. Ein schöner Tag war es für alle, woher auch immer man angereist war. Ein herzliches „Danke“ an die Organisatoren im Bezirk Tuttlingen, den Super-Fotografen dort und nicht zuletzt an den Schöpfer aller Dinge, der auch die wunderschöne Bodenseeregion hat entstehen lassen.