…und gern wurde der Einladung in die Aspenhalle in Öschelbronn gefolgt.
Organisiert von Erich Maier, der sich im Vorfeld um alles Notwendige einschließlich der Schankerlaubnis gekümmert hatte, damit die seit dem Jahr 2000 gepflegte Tradition dieser Einladungen unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ im zweijährlichen Rhythmus auch im Jahr 2014 fortbestand. Allerdings zum letzten Mal in der Aspenhalle. Die ist einfach zu groß geworden angesichts zurückgehender Teilnehmerzahlen. Es gibt weniger Senioren, die kommen können, und auch Jugendliche…der viel zitierte demografische Wandel. Aber E. Maier war sich sicher, auch zukünftig einen passenden Rahmen zu finden, in dem diese Zusammenkünfte gestaltet werden können. Die Tische waren österlich bunt eingedeckt. Praktischerweise konnte der Blumenschmuck mit nach Haus genommen werden, worauf zum Schluss explizit hingewiesen wurde. Blühpflanzen für den Steingarten waren es mit großem Entwicklungspotenzial. Wir sind in Schwaben und da legt man sein Geld sicher, dauerhaft und nicht in Schnittblumen an. An Nahrhaftem gruselten sich einstweilen auf langen Tischen vereinzelte Körbchen mit Brezeln. Versprochen wurde, dass das so nicht bleiben werde und das geschah auch. Die Brezelkörbe bekamen reichlich bunte Gesellschaft in Form von Kuchen aller Art, was Aussehen und Geschmack anbetrifft. Hefezopf und Osterlamm suchte man auch nicht vergeblich.
Die beiden stellvertretenden Bezirksvorsteher, Werner Lampprecht und Ulrich Güttler, teilten sich die Aufgabe der Begrüßung und Verabschiedung sowie des Eingangs- und Schlussgebets hälftig und brüderlich. Bezirksvorsteher Klaus von Bank ließ sich herzlich entschuldigen. Sicherlich fehlte er, alles andere wäre ja schlimm. Aber er war wirklich würdig vertreten. Bei all den vielen Terminen, die sein Amt mit sich bringt, war ihm zu seinem großen Bedauern nur der Ostermontag geblieben, um den jüngst eingetroffenen familiären Nachwuchs noch in dessen Säuglingsalter besuchen zu können. Er wollte ihn ungern erst bei der Einschulung kennen lernen. Niemand, der das nicht gut verstehen konnte und dem Bezirksältesten die Großvaterfreude nicht gegönnt hätte.
Ulrich Güttler regte an, mal zu überlegen, was vor rund zweitausend Jahren am Tag nach Jesus` Auferstehung geschah, am damaligen „Ostermontag“: Da gingen zwei seiner Jünger nach Emmaus, gab er selbst die Antwort. Ja, wer in der Sonntagsschule immer gut aufgepasst hat…Werner Lampprecht vertiefte sich in Versen in die uralte Frage, wie Eier und Osterhase zusammenpassen…beides Fruchtbarkeitssymbole und im Übrigen „…damit man nicht vergisst, dass Christus auferstanden ist.“
Die Instrumentalgruppe des Bezirks Tübingen unter der Leitung von Alexander Hass, verstärkt durch ein paar „alte Hasen“, hatte schon zu Beginn gespielt und sorgte auch zwischendurch und zum Schluss fürs Musikalische. Da hörte man noch einmal das im jetzigen neuapostolischen Gesangbuch nicht mehr vorhandene Osterlied von den Jubelklängen und Festgesängen. Ganz nah war er, der „frohe Schall“ in der Aspenhalle. Unter Leitung von Arndt Bayer wurden vom Jugendchor Lieder, mehr ins 21. Jh. passend vorgetragen, so dass neben den Nostalgikern auch die anderen Musikfreunde bedacht waren. Aus der Küche kamen, auf flinken, jungen, meist turnschuhbekleideten Füßen hereingetragen, viele Kaffeekannen fast „geflogen“ auf die Tische. Kommentar vom „Personal“: „So schnell kannst du gar nicht gucken, da ist der Kaffee schon weg“. Und entkoffeiniert musste er an diesem Tag auch nicht sein. Das Kuchenbuffet bekam schnell große Lücken. In Gesellschaft schmeckt es einfach besser. Und die Halle wurde voll. Die Reihen wurden gefüllt von vielen Gemeindevorstehern, Eltern, die ihren noch nicht fahrerlaubnistauglichen, weil zu jungen Nachwuchs nach Öschelbronn gefahren hatten und manchen, die einfach nur mal so vorbeigucken wollten, so dass auch das „Mittelalter“ gut vertreten war. Und keiner musste hungrig und/oder durstig nach Haus gehen. Ja, mancher war so richtig in Fahrt gekommen beim fröhlichen Geplauder über dies und jenes, eben gemeinsam sein und nicht einsam, so dass der Nachmittag viel zu schnell vorbei war. Um 16.40 rief E. Maier zum Aufbruch, denn bis 17 Uhr sollte die Halle geräumt sein. Die Jugendlichen waren schließlich auch schon um 11 Uhr gekommen, um alles herzurichten. Aber das sei blitzschnell gegangen, hieß es.
Mit Brahms` Wiegenlied wurden die Besucher vom Orchester verabschiedet. „Guten Abend, gut` Nacht…“ Nun, nicht jeder ältere Mensch geht mit den Hühnern schlafen. Aber man konnte sich auch später am Abend beim Einschlafen noch gern ans Gehörte erinnern und an die tröstliche Zusage:
„Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt.“
Was nicht als Willkür Gottes zu verstehen ist, sondern die Demut ihm gegenüber ausdrückt im Wissen, dass die Zukunft in seiner Hand liegt. Wer weiß, vielleicht wurde es auch gerade für den neuen Enkel gesungen…
Herzlichen Dank allen, die, wodurch auch immer, für einen wunderschönen Ostermontagnachmittag 2014 in der Aspenhalle gesorgt haben.