„Du bist immer da…“ Unter anderem mit diesem Lied, in dem die beruhigende Nähe Gottes in allen Lebenslagen, in guten und schlechteren Situationen, auf Erden und im Himmel, seine grenzenlose Güte und Nähe ausgedrückt wird, sorgte der Kinderchor des Bezirks Tübingen, geleitet von Stephanie Stegmeyer und am Klavier begleitet von Ines Mack, für den Gesang im Gottesdienst in Rottenburg unter Leitung von K. Fuchs.
An einem nach und nach immer strahlender werdenden Sonntagmorgen in Baden-Württemberg, wo auf der BAB 81 sowohl in Richtung Norden als auch umgekehrt zum Bodensee einiges los gewesen sein muss:
Bezirksvorsteher Klaus von Bank leitete den Gottesdienst in Singen, seine beiden Vertreter durften ganz bis an den Bodensee, der eine nach Meersburg, der andere nach Überlingen. Im Gegenzug erlebten die Jettinger und Mötzinger einen Gottesdienst mit Bezirksevangelist Adolf Stöhr und die Gärtringer und Nufringer erlebten Bezirksevangelist Edgar Gerlacher, beide Bezirk Tuttlingen, als Leiter des Gottesdienstes. Einen solchen Austausch – Tuttlingen/Tübingen - hatte es seit dem 25.März 2001 noch nicht wieder gegeben…Bleibt noch zu erwähnen, dass zum Gottesdienst in Rottenburg auch die Ammerbuch-Pfäffinger und die Bondorfer Glaubensgeschwister gekommen waren.
„Ja, in der Gemeinschaft, da macht das Leben Spaß. Einzelgänger haben es schwer.“, griff K. Fuchs das Lied auf, das die 18 Kinder, wie er sie gezählt hatte, zu Beginn des Gottesdienstes vortrugen. Die hatten gesungen, dass, wenn einer sagt, ich mag dich, man eine Gänsehaut bekomme. Und wenn Gott das sagt, dann schafft man vereint vieles, was einer allein nie bewerkstelligen würde, bekräftigte der Bezirksälteste. Auf den hohen Besuch eingehend, den die Gemeinde Rottenburg am 19.03.14 erwartet – Apostel Martin Schnaufer wird kommen – wies K. Fuchs auf die besondere Nähe des Apostelamts zu Jesus hin. Die gewiss jeder erleben möchte. Denn Jesus, das ist Liebe. Von ihm geht eine besondere Kraft aus. Er war und ist sanftmütig und demütig und versprach, dass damit für den Menschen Ruhe für dessen Seele verbunden ist. Die wünschte K. Fuchs den Gottesdienstbesuchern im Hinblick auf den kommenden Gottesdienst mit dem Apostel.
Ein Text aus der Bergpredigt war zu Beginn verlesen worden: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.“ (Mt 5,3)
Die „alten Griechen“ definierten selig als frei von Sorgen und Leid. Hier geht es um die Teilhabe am Reich Gottes. Geistlich arm – ein Gegenmodell zur Orientierung im Weltlichen. Aber nicht gleichzusetzen mit dumm. Vielmehr sich seiner eigenen Schwäche und Hilflosigkeit bewusst sein und daraus resultierend sich Gott anvertrauen und nach seinem Willen fragen. Und das versprochene Himmelreich? Der Alltag heute ist nicht voller Spaßfaktoren. Aber, die Gemeinschaft, da kann (s. o.) schon heute das Leben Spaß machen. Und darüber hinaus geht es um das zukünftige Reich Gottes: Dein Reich komme, wie es im Vaterunser heißt.
Der Apostel Paulus sprach davon, dass das, was töricht ist vor der Welt, Gott erwählt hat. Ein Geheimnis Gottes, das, so der Apostel damals, mit dem Verstand nicht zu erfassen ist. Er sagte auch, dass das „Wort vom Kreuz“ in uns eine Gotteskraft ist. Was sagte Jesus am Kreuz? Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun. Können wir auch diese Nachsicht aufbringen, wenn jemand zum x-ten Mal denselben Fehler macht? Jesus am Kreuz verhieß dem Demütigen, der bereute, dass dieser „heute noch mit ihm im Paradies sein werde“. Und der Gottessohn befahl seinen Geist in die Hände seines Vaters. Der Mensch ist geneigt, auf sich zu vertrauen, alles selbst zu regeln. Da gerät er schnell an seine Grenzen. „Ich lege meinen Geist in deine Hände“, heißt es von den Worten am Kreuz zu lernen. Vieles ist mit menschlichem Verstand nicht zu fassen. Da ist der Glaube gefragt. Dass Gott seinen Sohn geopfert hat…die eigene Berufung und Erwählung…die Auferstehung, die Verwandlung am Tag des Herrn, wie soll das gehen? Bei Gott gibt es kein „unmöglich“.
Lothar Dopf, Gemeindevorsteher in Rottenburg, in seiner temperamentvollen und dialektgefärbten Sprache, wies auf die Gnade Gottes hin, die den Menschen erwählt. Nicht etwa, weil der eine besser ist als der andere. Aber auch mal unsere vermeintliche Gutmeinung aufgeben können, den eigenen Standpunkt vernachlässigen, weil wir ins Himmelreich wollen, das sollte schon sein. Wie Jesus sagen, nicht mein, sondern dein Wille geschehe. „Mit dem Herrn alles anfangen, dann sind wir heute schon ein Stück weit selig!“, lautete der Appell zum Schluss.
Walter Seidt, Gemeindevorsteher in Ammerbuch-Pfäffingen, ging noch einmal auf die von den Kindern besungene „Gänsehaut“ ein, das Erschauern, wenn man spürt, von Gott geliebt zu werden. „O seliger Sonntag…“ (Lied Nr. 114 Neuap. Gb.) zitierte W. Seidt. „Ist das so? – Wenn wir uns darauf freuen dürfen, dass wir Gott durch den Heiligen Geist erfahren dürfen, dann ist das ein seliger Sonntag.“ Beim „geistlich arm“ geht es um meine Hilfsbedürftigkeit und Unvollkommenheit. Sehe ich die, dann kann ich kindlich glauben und bin bereit für Gottes Gaben. Und erfahre wirklich seinen Segen und Seligkeit.
K. Fuchs wollte nicht als „Langzeitprediger vom Bodensee“ im Gedächtnis der Gottesdienstbesucher in Schwaben haften bleiben. Er leitete zur Feier des Heiligen Abendmahls über. „Lasst uns geistlich arm bleiben. Nicht denken, jetzt – typisch Kirche – wird uns ein schlechtes Gewissen eingeredet. Uns nicht für so gut halten, dass unseretwegen Gott seinen Sohn nicht hätte opfern müssen. Vielmehr die Gnade daraus suchen. Das macht uns heute schon selig und die das sind, die werden auch errettet.“
Hund und Katze sind sich sprichwörtlich feind. Verbal ging das nach dem Gottesdienst anders: Ein Katzensprung – 140 km von Überlingen nach Rottenburg - sei es gewesen und, er habe sich „pudelwohl“ gefühlt, hieß es von K. Fuchs, nachdem die Kinder noch Applaus, nicht zuletzt auch für ihr zum Schluss gesungenes Lied bekommen hatten: „Das kannst auch Du …“. Was? „In kleinen Schritten dem Himmel näher kommen, nicht streiten und was man sonst so besser vermeiden sollte…“