„Kommt, es ist alles bereit…“ – unter diesem Motto war auch im Jahr 2014 seitens der Organisatoren in die Rottenburger Vesperkirche vom 3. bis 23.02.2014, jeweils von 11 – 14 Uhr, eingeladen worden.
Organisiert von der Ev. Kirchengemeinde mit Unterstützung anderer, mit unterschiedlichen Konfessionen, war so zum siebten Mal zu Tisch gebeten worden. Damit auch wirklich alles bereit ist, kann jede helfende Hand gebraucht werden. Das sagten sich, nun schon zum zweiten Mal, die Jugendlichen aus dem Kirchenbezirk Tübingen. Organisiert von Jugendleiter Victor Bauer, Rottenburg, kamen sie an zwei Samstagen im Februar in die Vesperkirche, um tätige christliche Nächstenliebe zu üben. Nein, es war nicht der Start der legendären Karriere „vom Tellerwäscher zum Millionär“, was die Jugendlichen antrieb. Sie wollten einfach mittun, damit neben einer warmen Mahlzeit anderen, die warum auch immer sie sie brauchen, Hilfe zuteil wird. Und damit das Gelingen rundum gewährleistet ist, muss nicht nur gekocht und aufgedeckt, sondern auch wieder abgedeckt, gespült und geputzt werden. Letzteres erledigten die Jugendlichen an zwei Samstagen auch ohne Aussicht auf irdischen Lohn. Eins der Fotos zeigt zwei Helferinnen aus der Gemeinde Jettingen, im Küchen-Outfit, bevor sie tatkräftig ans Werk gingen. Und zu essen gab es an diesem Tag Kartoffelcremesuppe und „Maultaschen Toscana“, das sind die mit Käse überbackenen. Aber das Essensprogramm an den anderen Tagen war auch nicht schlecht, um es schwäbisch minimalistisch auszudrücken…
Eine angenehme Atmosphäre herrschte in den Räumen des ev. Gemeindezentrums in Rottenburg. Mit Blumen geschmückt und freundlichem persönlichen Empfang lud schon das Foyer zum Verweilen ein. Organisatorin Heide Mattheis gab Hintergrundinformationen: Etwa 160 bis 180 Essensportionen, angeliefert von einem Metzger aus der Regio, werden täglich ausgegeben. Es findet sich in den Wochen der Vesperkirche eine „Gemeinde auf Zeit“ zusammen, bei der es nicht nur profan ums Essen, sondern um gelebte Gemeinschaft geht. Viele Stammgäste kommen täglich und verweilen lange, menschliche Wärme, Zuwendung und ein gepflegtes Ambiente genießend. Eine frühere Friseurin, jetzt als Altenpflegerin tätig, besinnt sich auf alte Fähigkeiten und sorgt in der Zeit der Vesperkirche an manchen Tagen für viele „neue“, frisch „geschnittene“ Köpfe.
Auf den Tischen stehen Spendengläser und jeder zahlt, was er erübrigen kann. Was wiederum nicht ausreicht, um den Kostenaufwand abzudecken. Weshalb Spenden hochwillkommen sind. Das Missionswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland hat dafür im Jahr 2014 einen Betrag von 300 Euro zur Verfügung gestellt.