Vom Teufel und von Kreuzfahrtschiffen… Bezirksvorsteher Klaus von Bank leitete den Gottesdienst an einem hochsommerlichen Sonntagmorgen in Tübingen.
Eingeladen waren die schulpflichtigen Kinder aus den dreizehn Gemeinden des Kirchenbezirks und ihre Lehrkräfte, die, das würdigte auch der Bezirksälteste im Gottesdienst besonders, Woche für Woche im Unterricht eine wertvolle Arbeit leisten. Er erinnerte sich an seine eigene Sonntagsschulzeit in einer kleinen Gemeinde: Meist Einzelunterricht, denn außer ihm gab es nur noch eine Sonntagsschülerin, die des Öfteren an der Teilnahme gehindert war. Eine besondere Förderung wie auch Herausforderung, vielleicht der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zum Bezirksvorsteher?
Zum Gottesdienst gekommen waren auch die beiden stellvertretenden Bezirksvorsteher und viele Gemeindevorsteher. Schon vorher wie auch später im Gottesdienst und danach waren der Kinderchor und die Instrumentalgruppe des Kirchenbezirks mit musikalischen Beiträgen zu hören.
Zu Beginn gab K. von Bank einen Ausblick: Der viel zitierte demografische Wandel wird sich auch im Bereich der Kinder auswirken. Es muss zukünftig mehr gemeinde- und bezirksübergreifende Aktivitäten und Zusammenkünfte geben. Eine Herausforderung, aber kein unlösbares Problem, so der Bezirksvorsteher.
„Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“ (Jak 4,7)
K. von Bank hatte, wie er zu Beginn des Gottesdienstes erwähnte, zuerst auch ein wenig gestutzt, als er sich mit dem Thema befasste, das den Gottesdienst für die Kinder bestimmen sollte. Aber es ging gleich in medias res: Wer ist der Teufel, wie sieht er aus? Die Kinder wussten Antworten. Aussehen? Wie eine Schlange. Wo kommt er her? Er war mal ein Engel, der wollte so mächtig sein wie Gott und deshalb ist er Teufel geworden. So die Kurzform aus dem Mund eines kenntnisreichem Jungen, der, das kann man unterstellen und muss es bewundern, auf alles eine Antwort gewusst hätte, aber, so der Bezirksvorsteher, der Fairness halber im weiteren Verlauf nur dann das Wort erteilt bekommen sollte, wenn kein anderes Kind etwas zu sagen wusste.
Es sollte schließlich jede/r eine Chance haben, etwas beizutragen und so war es dann auch.
Ursprünglich, das ergibt sich aus dem Buch Hiob, gehörte der Teufel zu den Gottessöhnen. Deren Aufgabe war es, die Menschen zu beobachten. Was mit sich brachte, sie auch anzuklagen (im Hebräischen ist „Satan“ gleichbedeutend mit Ankläger, heute Staatsanwalt). Damals störte ihn das Wohlergeben Hiobs und dessen Treue zu Gott. Das sei schließlich kein Wunder, er und sein Besitz seien von Gott gesegnet, so der Böse. Gott gab dem Teufel daraufhin die Macht, über alles Hab und Gut Hiobs zu bestimmen, nur nicht über ihn selbst. Der Ausgang ist bekannt.
Der Teufel scheute sich auch nicht, an Jesus, den Sohn Gottes heranzutreten. Als Jesus in der Wüste hungerte, forderte er als Beweis für dessen Legitimität, er solle Steine zu Brot machen. Vergeblich, Jesus blieb souverän. Auch, als der Teufel anregte, Jesus solle sich aus „Beweisgründen“ von der Zinne des Tempels stürzen, um von Engeln gerettet werden zu können. „Du sollst Gott nicht in Versuchung führen.“ , lautete Jesus` Antwort. Der Teufel – das Talent, wenn es darum geht, den Menschen in Versuchung zu führen. Der dessen Schwächen genau kennt: Hunger, Habgier, Ansehen bei anderen haben wollen. Der in den Menschen Böses bewirken kann, das beweist deren Geschichte durch Jahrhunderte hindurch.
Der sie auch zum Lügen verleitet, das fängt mit Notlügen an. Der Neid aufkommen lässt, eine Haltung, die als „Wurzel allen Übels“ die Menschen voneinander trennt. Spott, Schadenfreude, Mobbing, alles, was einen selbst in den Mittelpunkt stellt, den Anderen herabwürdigt, das gilt es, als „Teufelswerk“ zu erkennen und zu meiden. Was dagegen tun – dies darzustellen, überließ der Bezirksvorsteher seinem Stellvertreter Ulrich Güttler.
Also, „wie werde ich den Teufel los“, der Frage wurde von U. Güttler nachgegangen. Auf das Bibelwort eingehend: „Ihm widerstehen, so flieht er. Vor der Sünde fliehen wie vor einer Schlange. Beten, sich nicht von ihm beeinflussen lassen. Mit Gottes Hilfe aus dem eigenen Handeln etwas Gutes machen. Dann gibt der Böse letztlich auf. Den Rat im Jakobusbrief (4,8) befolgen: `Naht euch zu Gott, dann naht er sich zu euch.`“
Um es kurz zu machen – die Kinder wussten auch, wie es mit dem Teufel weitergehen wird – seine Verbannung während des Tausendjährigen Friedensreichs auf die Erde und seine Entfernung aus dem Himmel (Offb12,9).
Und was war nun mit den Kreuzfahrtschiffen (s. o.)? Kein der sommerlichen Hitze geschuldeter Lapsus des Berichterstatters. Sie kamen tatsächlich zur Sprache, als Beispiel für eine Lüge: „Wenn man angeben will und wahrheitswidrig beim `schönsten Ferienerlebnis` von einer Reise auf einem Kreuzfahrtschiff erzählt, „ fiel dazu einem Jungen ein. „Und in Wirklichkeit war es nur eine Paddelfahrt auf dem Neckar“, wusste ein mit menschlichen Schwächen zum Glück sehr vertrauter Bezirksvorsteher sofort zu ergänzen.