„Singen ist Spitze!“ Pünktlich um 17.00 Uhr am Sonntagnachmittag ging es los: 25 Kinder von noch nicht mal schulpflichtig bis zum Konfirmationsalter kamen, um einen ordentlichen Auftritt bemüht, mehr gelaufen als gegangen, nach vorn auf die „Bühne“, in den Altarraum der Rottenburger Kirche (einen Schnürsenkel musste Stefanie Stegmeyer, Chorleiterin und Dirigentin, noch ganz schnell an einem der vielen kleinen Schuhe zubinden, damit deren Träger beim Konzert auch sicheren Stand hatte). Dieser ganz besondere Dirigentenjob bringt vielfältige Anforderungen mit sich, aber die werden souverän gemeistert.
Voller Tatendrang waren die Künstler und konnten es wie das Publikum nicht mehr erwarten: Was lange geprobt worden war, sollte endlich Vätern, Müttern, Großeltern und vielen anderen vorgeführt werden. Ein buntes Bild bot sich in der Kirche, das den an diesem Wochenende immer noch das Wetter bestimmenden Märzwinter draußen schnell vergessen ließ. „Seid willkommen, liebe Leute…“ lautete die musikalische Begrüßung, bevor Bezirksvorsteher Klaus von Bank ans Mikrofon trat. Wie alle, die gekommen waren, wusste er nicht, was auf dem Programm stand, denn es hatte kein ausgedrucktes fürs Publikum gegeben. Umso spannender, wie K. von Bank anmerkte und sich freute, dass die Kinder auch selbst die Moderation übernehmen wollten. Was ihnen in wechselnder Besetzung hervorragend gelang und nicht nur die Bewunderung des Bezirksältesten hervorrief, wenn z. B. einer der Jungen mühelos sechs Namen einer Gruppe von Mädchen „runterspulen“ konnte, deren Musikvortrag er ankündigte. Selbstverständlich, wie alle anderen auch, auswendig und nicht abgelesen. Was zum Teil auch für die Texte und Noten der Musikstücke gilt. Es sangen Kinder mit, die noch nicht zur Schule gehen. Die noch nichts mit den großen, grünen Liederheften anfangen konnten. Da wird manche Mama, mancher Papa, manche Oma und mancher Opa im Publikum wegen des vorherigen Lernens und Übens zu Hause die Lieder schon gut im Kopf gehabt haben…Am Klavier, als Begleitung im Konzert wie auch als guter Geist und große Hilfe bei der Vorbereitung, bleibt, last not least, Ines Mack zu erwähnen.
Was nach der Begrüßung folgte, war beeindruckend. Gesang, Instrumentalsolisten und -gruppen, Saxofon, ein Glockenspiel, Flöten, Klarinette, Guitarren, Klavier, Geige…Auch ein Gedicht, von Hermann Löns, wurde vorgetragen, das den Frühling willkommen hieß. Diese Jahreszeit, die so schön sein kann, nur nicht 2013 (s. o.) bestimmte den Inhalt des ersten Programmteils.
Danach ging es um die Osterzeit. Die Freude, die damit verbunden ist: „Christus ist auferstanden!“ Der Dank an den Schöpfer aller Dinge wurde zum Ausdruck gebracht: „Die Erde, die Sonne, das weite Meer – sie alle schuf der Herr!“ Sein Kind, ein Gotteskind sein zu dürfen und damit auch „Jesus` Schäflein“, wie es in einem weiteren Lied hieß. Da fiel es nicht schwer, „Die Herzen immer fröhlich sein lassen zu können“. So hat es ein anderer Dichter ausgedrückt. Auch dieser Text kam musikalisch „zur Sprache“. „Gelobt sei Christus, Mariens Sohn“, ging es weiter, ernsthaft und feierlich gespielt von Geige, Flöten und Guitarre. „Jauchzet dem Herrn, dienet dem Herrn mit Freude…“, war zu hören. Ein freudiges Bewusstsein, mit entsprechender Gestik unterstrichen, drückte der Kinderchor zum Schluss aus: „Über, unter, neben mir - immer und überall ist Gott bei uns!“ Die Aufzählung der Musikstücke kann keinen Anspruch auf Vollzähligkeit stellen. Es war noch weit mehr, was sich die Akteure hatten einfallen lassen, um das Publikum zu erfreuen.
Dem wurde am Schluss für sein Kommen gedankt. „Noch einen schönen Abend!“ hieß es freundlich und dann? Nein, so konnte man die jungen Künstler aber nicht gehen lassen. Rhythmisches Klatschen ließ ihnen keine andere Wahl: Zugabe! Da hörte man es noch einmal, das Lied vom Anfang: Singen macht Spaß, ist einfach „Spitze!“ Und danach schnell, schwups, ab durch den Mittelgang, erleichtert und zufrieden: Konzert erfolgreich hinter sich gebracht!
„Es war schon überwältigend. Singen tut gut, nicht nur denen, die es tun, sondern auch den Zuhörenden.“ Ein schwer beeindruckter Bezirksvorsteher war wieder ans Mikrofon getreten. Rein wegen der Verletzungsgefahr (in etwas vorgerückteren Jahren) sei man leider der Anregung der Kinder, bei einem Lied, ihrem Beispiel folgend, auch mal mitzuhüpfen, besser nicht nachgekommen. „Jetzt kommt Ostern, jetzt kommt der Frühling,“ machte der Bezirksvorsteher auch noch einmal allen des Winters Müden Mut und Hoffnung, bevor er das Schlussgebet sprach.