„Rede du mit uns als unser lieber himmlischer Vater“ lautete ein besonders nachdrücklich geäußerter Wunsch des Bischofs im Eingangsgebet in einem voll besetzten Kirchengebäude.
Gekommen waren auch die Glaubensgeschwister aus der Nachbargemeinde Nufringen. Für die musikalische Umrahmung sorgte unter der Leitung von Bärbel Hagenlocher, Gemeinde Gärtringen, ein gemischter Chor, bestehend aus Nufringer und Gärtringer SängerInnen. Sie hatten mit ihrem Vortrag gleich zu Beginn des Gottesdienstes „Weise mir, Herr, deinen Weg!“ (aus Lied Nr. 135 Chorliederbuch I, Text nach Ps 135) die Replik zum am Anfang des Gottesdienstes verlesenen Bibeltext gegeben: „Denn ich hielt meinen Fuß auf seiner Bahn und bewahrte seinen Weg und wich nicht ab…“ (Hiob 23,11).
G. Kaltschmitt ließ in Kurzform den Inhalt des Buchs Hiob Revue passieren, Hiobs Traurigkeit und Glück. Hiob, dem es „ganz schlecht“ ging, der phasenweise auch ins Wanken kommt, seine Situation beklagt, dessen Freunde ihn an Gott zweifeln lassen wollen. Der aber rechtfertigte letztlich Hiob vor denen, die dessen Glauben nicht akzeptieren. Hiob blieb seinem Gott treu. Der kannte Hiobs Weg und dieser wich davon nicht ab. „Menschen haben höchst unterschiedliche Lebenswege, die aber eins gemeinsam haben: Jeder ist ein Heimweg, um dorthin zu kommen, wo Gott uns hinführen will. Dafür braucht ein jeder `seinen` Weg, deshalb sind die individuellen irdischen Lebensläufe so unterschiedlich.“ In Hiob stand das Bild des großen, allmächtigen Gottes, deshalb kannte er seinen Weg gut. „Da wollen wir ihm nicht nachstehen, auch dann, wenn wir manches nicht verstehen. Nehmen wir uns vor: In meiner Lebenssituation will ich Glauben bewahren. Glaube ist das Elementare im Verhältnis zu unserem himmlischen Vater. Sein Weg ist ein Weg des Vertrauens. Was auch kommt, ich baue auf meinem Gott. Das gibt Sicherheit. Auch in schlechten Tagen. Ginge es dem Menschen immer nur gut, bestünde die Gefahr, sich in irdischen Freuden zu verlieren.“ Gott will gerade das nicht.
Er will aber, dass die Menschen mit ihm und untereinander in Gemeinschaft sind, nicht als Eremiten leben. „In Gottes Herrlichkeit gibt es keine Einzelzimmer. Gemeinschaft pflegen ist sein Wille, und daran können wir heute schon arbeiten und trotz aller Unterschiedlichkeiten einander in Liebe tragen.“
Der Heimweg ist auch der Weg zur Wiederkunft Christi. „Das ist `seine Bahn´, auf der es zu bleiben gilt. Lasst uns davon nicht abweichen, damit wir punktgenau dorthin kommen, wohin Gott uns die Chance gibt, hinzugelangen!“