So ganz neu war das Jahr an diesem frostigen und dennoch schönen strahlendem Sonntagmorgen zwar nicht mehr, aber es war das erste Mal im Jahr 2012, dass man in diesem Kreis zum Gottesdienst zusammenkam: Die Jugendlichen, der Leiter des Bezirks Tübingen, Klaus von Bank, seine beiden Stellvertreter, Werner Lampprecht und Ulrich Güttler, viele örtliche Jugendleiter aus den einzelnen Gemeinden sowie einige Vorsteher.
„Es ist gut, auf den Herrn vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen.
Es ist gut, auf den Herrn vertrauen und nicht sich verlassen auf Fürsten.“
(Ps 118, 8 u. 9)
Klaus von Bank machte dieses Wort Davids zum „roten Faden“ des Gottesdienstes, zu dessen Beginn er den Jugendlichen ein gesegnetes, schönes und erfolgreiches Jahr 2012 wünschte. Letzteres damit begründend, dass der Mensch in jungen Jahren verglichen mit späteren öfter richtunggebende Entscheidungen treffen muss - Schule, Studium, Ausbildung, Arbeitsstelle, Partnerwahl, lauter Fragen, von deren Beantwortung das ganze weitere Leben abhängen kann.
Vertrauen - muss wachsen, damit es in prekären Situationen tragen kann. Es kann missbraucht werden und zu riesengroßen Enttäuschungen führen. Daher die Warnung des Psalmisten: Nicht auf Menschen bauen, auch wenn sie noch so toll erscheinen mögen. Wie viele Idole sind schon vom Sockel gefallen oder gestürzt worden, ebenso wie Machthaber, Fürsten, die eines Tages nichts mehr zu sagen hatten. Blindes Vertrauen in den technischen Fortschritt? Besser nicht, denn damit kann man Gutes wie auch Schlechtes anrichten. Zum Beispiel das Internet - einerseits nicht mehr hinwegzudenken, andererseits ein anonymer Raum auch für kriminelles Tun und Treiben. Sich auf grenzenloses Wachstum verlassen - geht nicht, denn Rohstoffe stehen nur in begrenztem Umfang zur Verfügung.
Was also bleibt - dem Herrn vertrauen, nicht auf Menschliches , auch nicht allein auf sich selbst. Dagegen Gott - er nimmt den Menschen so, wie er ist. Überfordert ihn nicht, schließlich hat er ihn geschaffen. Das aber geschieht nicht automatisch, sondern man muss sich ihm zuwenden, zu ihm kommen. „Dann ist das Miteinander etwas Schönes - unter uns und mit Gott.“ schloss Klaus von Bank.
Was die Jugendlichen anbetrifft, gab es Neues im Bezirk, was mitgeteilt wurde: U. a. war in der Gemeinde Gärtringen der seitherige Jugendleiter zum stellvertretenden und ein neuer, ein Diakon, zu dessen Nachfolger bestellt worden. Im Raum Tübingen gab es ebenfalls einen Wechsel bei der Betreuung der Jugendlichen. Ein Priester sowie zu seiner Unterstützung eine Jugendbegleiterin wurden neu beauftragt und lösen den seitherigen Jugendleiter auf dessen Wunsch hin ab.
Ulrich Güttler, der seit vier Jahren auch Jugendgruppenleiter für Tübingen sowie Herrenberg gewesen war, wurde von dieser Funktion entlastet. Zwei junge Priester übernehmen den Auftrag für jeweils eine der beiden Gruppen. Wie der Leiter des Bezirks erfreut anmerkte, sind die „Neuen“ noch nicht ganz lange der Gruppe der Jugendlichen entwachsen. Jetzt sind sie junge Familienväter, die sich in einer Lebenssituation befinden, in der ihnen die Probleme der Anvertrauten noch sehr bewusst sind, das kann nur hilfreich sein bei ihrer neuen Aufgabe.
Sie beide sowie der Diakon aus Gärtringen versuchten in ihren Beiträgen zum Gottesdienst den Jugendlichen die Gewissheit zu vermitteln: „Egal, was passiert, es gibt jemanden der mir hilft. Auf Gott kann ich mich in jeder Not verlassen!“
Neben dem Jugendchor, Leitung Arndt Bayer und auch mal Julia Hass, hatte ein rein weibliches Streichquartett für die musikalische Umrahmung gesorgt. Letzteres u. a. vor der Feier des heiligen Abendmahls mit eher getragener Musik und am Ende des Gottesdienstes zur Freude aller mit schwungvoll- heiteren Klängen, denen die Erste Geige noch ein „Krönchen“ aufsetzte, indem kurz vorm Schluss eine Saite ganz verwegen, blitzschnell gezupft wurde. Als ob es keiner merken sollte…von wegen. Das Quartett hatte Applaus verdient, der auch nicht ausblieb.