„Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.
“ (Jes 45,22)
Dieses Wort des Propheten, der vor nicht ganz 3000 Jahren lebte, und das heute so aktuell ist wie damals, bestimmte den Gottesdienst. Der, trotz Ferienzeit in Baden-Württemberg, große gemischte Chor, Leitung Klausjürgen Zahn, nahm musikalisch den Rat aus alttestamentarischer Zeit auf: „Wohin soll ich mich wenden…zu dir, zu dir, oh Vater, komm ich in Freud und Leiden…“ (Neuap. Chorliederbuch Nr. 75, aus Franz Schubert „Deutsche Messe“).
M. Ehrich berichtete, dass er am vergangenen Wochenende in Moskau an einem Treffen unter Leitung von Kirchenpräsident und Stammapostel Dr. Wilhelm Leber teilgenommen habe, zu dem rund 1000 Jugendliche aus Osteuropa gekommen waren. Dabei sei es ums Lernen gegangen. „Hochmütig, das nur auf junge Leute zu beziehen und sich selbst dabei auszublenden. Deshalb ist es auch gut, mitten in der Woche an einem Abend mit einem Gottesdienst in eine andere Welt einzutauchen. Zu glauben, dass Gott mich dabei segnen will. Aber auch, um etwas zu lernen und, auch das gehört dazu, vieles auch zu wiederholen, denn der Mensch verlernt - auch in seinem Glauben.
„Ich bin Gott und sonst keiner mehr“ zitierte der Bezirksapostel noch einmal den Propheten Jesaja. Dieses Wort hat universelle Gültigkeit bis heute. Das gilt im Miteinander, wenn man sagt, schaut doch mal her! So wie bei Eltern und ihren Kindern, die eine Orientierung bekommen sollen. Es ist zwar eine Mahnung, aber getragen vom Willen, jemanden für sich zu gewinnen. Dass sie notwendig ist, zeigen viele Beispiele aus der Heiligen Schrift:
Adam und Eva bekamen den Rat, sie sollten sich in allen Dingen an Gott halten. War gut gemeint, denn wie schnell trat der Gegenpol auf… Mit dem Turmbau zu Babel wurde Gott herausgefordert, denn das Bauwerk sollte bis auf seine Ebene, in den Himmel reichen. Das Vorhaben ließ innere Demut vermissen, die einen die eigenen Pläne in Hinwendung zu Gott schmieden lässt. Das Ergebnis ist bekannt.
Dem Volk Israel war das Gelobte Land verheißen. Unterschiedliche Reaktionen, als man kurz davor stand: Bis auf Josua und Kaleb sahen alle Kundschafter nur Schwierigkeiten, groß wie Riesen seien die Bewohner des verheißenen Lands. Gott hat sich auch da zu denen bekannt, die ihm vertrauten. Weitere Negativbeispiele – der reiche Jüngling, dem es unmöglich war, den einen Schritt zu Jesus zu tun und auf seine Güter zu verzichten. Der reiche Kornbauer, der nur auf irdischen Wohlstand setzte und die Endlichkeit seines Lebens verkannte. Dagegen Petrus, der, solange er Jesus vertraute und sich nicht von ihm abwandte, übers Wasser gehen konnte.
Haben wir Vertrauen , wenden wir uns in allen Dingen an Gott, hören wir auf den Ruf des Heiligen Geistes. Gegen Gottes Kraft kann niemand ankommen. So werden wir in allen Lebenslagen Gottes Hilfe erfahren. Dann werden wir, wenn Jesus Christus wiederkommt, uns ihm zuwenden, Gott, den Vater, von Angesicht sehen, so der Bezirksapostel.
„Denn ich bin Gott und sonst keiner mehr“ brachte M. Ehrich abschließend noch einmal eindrücklich zum Ausdruck. „Nur bei Gott ist Gnade möglich. Er allein verspricht ein Reich des Friedens in Gerechtigkeit.“
„Lasst uns Lob und Preis Gott bringen; seine Liebe ist so groß…“ (Neuap. Chorliederbuch Nr. 254, bearb. Vertonung von J. S. Bach) kam vom Chor der musikalische Schlusspunkt, der nicht besser hätte gewählt werden können.