… David gegen Goliat … Im Gottesdienst mit Klaus von Bank, Leiter des Bezirks Tübingen und dessen Vorsteher, sowie seinen Vertretern, die Bezirksevangelisten Ulrich Güttler und Werner Lammprecht, war das Thema David und Goliat (1. Sam 17, 45 – 47). Ein Konflikt, bei dem es ganz heftig zur Sache ging: Eine militärische Auseinandersetzung zwischen zwei verfeindeten Völkern, etwa 1000 Jahre vor Christi Geburt.
Das sind, von heute gerechnet, rund 3000 Jahre, wurde interaktiv zwischen K. von Bank und den Kindern ausgerechnet. David, ein Hirtenjunge, sollte für den Proviant seiner Truppen sorgen und erlebte, wie sich ein Protagonist des Gegners, Goliat, aufplusterte und mit seiner Größe protzte. Wieder musste gerechnet werden, sechs Ellen groß war er, was heißt das? Eine Elle ist die Entfernung zwischen Ellenbogen und der Spitze des Mittelfingers. Nun, man ging bei der Berechnung der Größe des Riesen nicht von der bairischen Elle aus, das wären rund 85 cm (wie machen die das?), sondern von einer schwäbischen, der eines Bezirksvorstehers z. B., und landete bei etwas mehr als 55 cm. Ergibt, wie K. von Bank alle gemeinsame Rechnerei zusammenfasste, etwa „einen Meter mehr an Länge als ein Basketballspieler sie hat“. Dagegen der vermutlich nur halb so große David … er vertraut auf Gottes Hilfe, schließlich ist er ein vom Propheten Gesalbter, besinnt sich auf seine Erfahrung als Hirtenjunge, der seine Schafe vor wilden Tieren – Löwen, Wölfen, Bären – schützen muss und das macht er mit seiner Steinschleuder. Und trifft damit auch Goliat tödlich. Ein Konflikt, mit Gottvertrauen gelöst, ein ganz Kleiner gegen einen Riesen, der besiegt wird.
K. von Bank fragte die Kinder nach ihren Alltagskonflikten, sich an seine als Schüler erinnernd in einer Zeit, in der man sich gelegentlich auch noch vor Lehrern fürchten musste…nicht „nur“ vor mobbenden Schulkameraden, ein Beispiel, das die Kinder anführten. Auch da kann Gott helfen, wenn man ihn bittet. Der Vater des Störenfrieds wird z. B. in eine andere Stadt versetzt. Man fürchtet die Klassenarbeit, weil man, warum auch immer, sich nicht gut vorbereitet hat und – ausgerechnet das wird verlangt, was man geübt hat. Was aber nicht heißt, dass Gott alle Wünsche erfüllt. Fürs Leben lernen, heißt auch, die Erfahrung zu machen, mit Widrigkeiten fertig werden zu können.
Fünf Steine hatte David dabei, nicht nur einen, wie ein Kind meinte. „So groß war das Gottvertrauen nun auch nicht“, merkte Ulrich Güttler in seinem Beitrag an, als er darstellte, was die Steine als Waffen symbolisieren könnten. Unter anderem auch die Liebe. „Kann man mit der Liebe kämpfen?“ lautete die Frage.“Jesus hat es uns vorgemacht, liebe deine Feinde!“ Auch so kann man Gegner entwaffnen. Klaus von Bank wies abschließend darauf hin, dass nicht nur das Tun entscheidet, sondern auch das Unterlassen wichtig ist. „Böse Worte, die nicht stimmen, Verleumdungen, vermeiden, denn es bleibt immer etwas hängen“. Es werden mehr Leute durch die Zunge als durchs Schwert getötet, heißt es nicht zu Unrecht.
Und „böse Worte“ passen auch nicht zur Gemeinschaft, die stark macht. Diese wurde mit der Altardekoration bildlich dargestellt durch eine bunte „Kinderkette“, worauf K. von Bank verwies und das Beispiel der Schafherde anführte, deren Widerstandsfähigkeit gerade im Zusammenhalten, im Vertrauen auf den anderen und eigene Zuverlässigkeit begründet ist.
Zum Gottesdienst waren nicht nur die Kinder eingeladen, sondern auch die Gemeindevorsteher des Bezirks und die Lehrkräfte. Für deren zielgerichtete Arbeit hatte K. von Bank sich gleich zu Beginn des Gottesdienstes bedankt. „Ohne sie bzw. ihre Vorgänger gäbe es die Gegenwart nicht und schon gar keine Zukunft.“
Der Kinderchor – Leitung Stefanie Stegmeyer, und das Jugendorchester, Leitung Alies Mack, sorgten, teils sich abwechselnd, teils auch gemeinsam, dafür, dass zur Freude aller die Musik nicht zu kurz kam.
Der Gottesdienst war von der Zeit her etwas lang geraten, aber das, erklärte der Bezirksvorsteher den Kindern, habe nur daran gelegen, dass „es so schön war bei euch“.