Im Rahmen des ersten Jugendtags der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland vom 24. bis 26.06.11 in München gab es ein offizielles Fußballturnier: In den Vorrunden hatten sich jeweils zwei Mannschaften aus den verschiedenen Bezirken der Apostelbereiche der Gebietskirche Süddeutschland qualifizieren können.
Letztlich traten 17 Mannschaften zum Turnier in München an. Die „Freunde des gepflegten Kurzpass-Spiels“ sollten auf vier Feldern, jeweils 5 gegen 5, je Spiel 10 Minuten lang, kämpfen. Fürs Viertelfinale qualifiziert waren anschließend jeweils der Erste und der Zweite einer Gruppe.
Um 13.45 Uhr am Samstag hatten sich Spieler, Betreuer, Fans, Turnierleitung und Schiedsrichter, ein großes Publikum nicht zu vergessen, in der Arena eingefunden. Bischof Georg Kaltschmitt kam zur Begrüßung - im dunklen Anzug zwar nicht sportlich gekleidet, aber höchst angemessen. Er orientiere sich bei der Kleiderordnung an der des Präsidenten eines gut bekannten Fußballverbandes, zur Siegerehrung werde er sich umgezogen haben. Hatte er auch. Er dankte einigen Spielern aus dem Kirchenbezirk Tübingen, von den „Checker vom Neckar“, die sich besonders um die Organisation im Vorfeld verdient gemacht hatten. Einer von ihnen könne heute leider nicht teilnehmen. Er hatte zu einem kurzfristig angesetzten Einsatz für ein soziales Hilfswerk nach Pakistan reisen müssen. An ihn schickte G. Kaltschmitt einen besonderen Gruß und Dank.
„Das erste offiziell und amtlich abgesegnete Fußballturnier der neuapostolischen Kirche Süddeutschland ist eröffnet!“
hatte G. Kaltschmitt kaum gesagt, als es auch schon auf die Spielfelder ging. Eine, derzeit, noch Besonderheit: Mit den „Real Kayal Heilbronn“ trat eine reine Damenmannschaft an, der die Turnierleitung zuvor mit Zustimmung aller Beteiligten zugestanden hatte, dass alle von ihr geschossenen Tore doppelt zählen sollten. Half leider nichts, die Mädchen schafften es auch mit geändertem Modus nicht in die nächste Runde. Also, bitte, mehr Damenmannschaften, mit eigenem Turnier, dann braucht es keine Extras!
Die Checker vom Neckar - „unsere Mannschaft im Kirchenbezirk Tübingen“ - spielten zunächst gegen TuS Isomatte Leonberg. Bis kurz vor Schluss eine 2:0- Führung, dann ein kleiner Schönheitsfehler in Form eines Gegentors. Währenddessen vergrößerte sich die Tübinger Fangemeinde, deren Solidarität im nächsten Spiel gegen FC Oberland Peiting stark gefordert war. Die ließen, obgleich aus dem Gastgeberland des Jugendtags - Bayern - kommend, jedwede Gastfreundschaft vermissen und siegten 2:1. Auch eine Glanzleistung des Tübinger Torwarts hatte die Niederlage nicht verhindern können. Zuschauer wollen vor dem zweiten Tor auch ein ziemliches Foul beobachtet haben? Keine Zeit, sich darüber zu erregen, denn jetzt ging es Schlag auf Schlag weiter - die Tübinger gegen die „Träumer Villingen-Schwenningen“. Sollten letztere von einem Sieg geträumt haben - Pech gehabt, sorry. waren die Tübinger wütend ob des zuvor verlorenen Spiels , war irgendein Knoten geplatzt, wer weiß. Fast taten sie einem leid, die Träumer, als sie das Feld mit einer 0:9-Niederlage verlassen mussten.
Damit hatten sich die Tübinger als Gruppenzweiter fürs Viertelfinale qualifiziert. Das gab noch mal einen Motivationsschub. Der wurde aber auch gebraucht, denn mit Reutlingen United stand jetzt ein „Angstgegner“ mit auf dem Feld. Und das bei dünner Personaldecke - ein guter Spieler in Pakistan (s. o.), ein weiterer verletzt, aber Verlass war nicht zuletzt auf den Tübinger 6. „Mann“, die Fangemeinde und deren Sangeskünste. 1:0 für Tübingen stand es - und blieb es, nachdem kurz vor Schluss, alles hielt den Atem an, ein gewaltiger Schuss der Reutlinger an die Querlatte ging.
Damit war Tübingen im Halbfinale, gemeinsam mit Nagold - jetzt der Gegner der Checker - , und den beiden anderen Mannschaften, Stuttgart-Degerloch und Black Captains Ludwigsburg.
Tübingen gegen Nagold, beide Mannschaften nervös, jetzt ging es um viel, die Tübinger zudem zum Teil gesundheitlich ziemlich angeschlagen, das Publikum aber ungebrochenen Mutes:“Auf geht`s Checker, schießt ein Tor!“
Taten sie, es gab sogar 2, aber – die Nagolder schafften auch noch ein zweites Tor, nachdem die Tübinger 2:1 geführt hatten. Sogar einen Strafstoß hatte der Tübinger Torwart noch über die Querlatte abgewehrt, was ihm eine zweite Knieverletzung einbrachte, das eine Knie hatte eh schon eine Bandage gehabt. An dieser Stelle ein großes Lob für die medizinische Betreuung beim Turnier, da fehlte es an nichts. Für die Tübinger endete das Halbfinale nach 7-m-Schießen mit einer Niederlage - leider. Und leider endete auch so, verloren für Tübingen, das Spiel um Platz 3 gegen Stuttgart-Degerloch. Zwar wurden noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert, der Torwart kämpfte mit zwei bandagierten Knien, das Publikum unterstützte weiter mit Schlachtgesängen, aber an diesem Tag war auch der nur (?) vierte Platz von 17 am Turnier teilnehmenden Mannschaften ein toller Erfolg! Und noch einen Sonderpunkt hat die Truppe, vom Kleinsten bis zum Größten, für ihre Moral verdient: Wir kämpfen, aufgeben gibt`s nicht!
Das Endspiel bestritten Nagold und die Black Captains Ludwigsburg - 0:4, da gibt es nichts zu diskutieren. „So sehen Sieger aus…“, „Humba, humba, täterä“ erklangen in der Halle zur Siegerehrung, zu der ein übrigens inzwischen anders gekleideter Bischof erschien (s. o.) und einen Fußball und ein Trikot in bairischen Farben (weiß-blau) als Siegertrophäe überreichte.
Herzlichen Glückwunsch an den Turniersieger und, nicht vergessen, nach dem Spiel ist vor dem Spiel!