Es war für rund 30 im Jahr 2011 Konfirmierte der beiden Bezirke der erste Jugendgottesdienst, an dem sie als mündige Christen teilnahmen, die selbst für ihr Glaubensleben verantwortlich sind.
G. Kaltschmitt begrüßte sie und die auch anwesenden Jungen und Mädchen des Konfirmationsjahrgangs 2012 besonders. „Neuerwerbungen – für die z. B. im Profifußball Millionenbeträge gezahlt werden. Auch Gott hat dafür eine hohe Summe gezahlt, nämlich den Tod seines eigenen Sohns am Kreuz“, so der Bischof. Im Eingangsgebet zuvor kam besonders der Dank für die wunderschöne Schöpfung, die alle Gottesdienstbesucher an diesem herrlichen, wonnigen Maimorgen auf dem Weg zur Kirche farbenprächtig erlebt hatten, zum Ausdruck und - es war Muttertag. Da wurde auch besonders der Frauen gedacht, die, schon ehe der Mensch geboren wird, die nächste Nähe zu ihren Kindern haben. Um das nahe Sein ging es auch im Gottesdienst – ein Urbedürfnis des Menschen, denn wer ist schon gern allein? Im Gegensatz dazu die Distanz, die keine Wärme, keine Freude bewirkt. Im christlichen Leben: Die heilige Taufe bedeutet ein erstes Näheverhältnis zu Gott. Nach neuapostolischem Glauben wird danach durch die heilige Versiegelung ein besonderes enges Verhältnis zum himmlischen Vater geschaffen, das aber auch der besonderen Pflege bedarf. „Zulassen, dass Gott uns berührt, wach sein, zuhören!“, lautete der Appell des Bischofs.
Dem Gottesdienst war der Text (verkürztes Zitat) „Reinigt die Hände und heiligt dazu eure Herzen“ aus dem Brief des Jakobus, Vers 4, 8 zugrunde gelegt. Darauf ging G. Kaltschmitt abschließend besonders ein: „Nur so kann Nähe zu Gott entstehen. Reinigt die Hände – ein Bild für das, was wir konkret tun, zum Beispiel das in der Bibel überlieferte Reinigungsritual der Priester. Heiligt eure Herzen – als Bild unseres Fühlens und Begehrens. Damit tun die Hände äußerlich das, was das Herz will. Nämlich es vorbereiten, sich zu öffnen, mit dem Risiko der Verletzbarkeit, aber auch der Chance, dass der andere , allerdings ganz unterschiedlich und nicht immer angenehm, ins Herz hineintreffen kann. Das gilt auf göttlicher wie auch auf menschlicher Ebene. Wir verstehen nicht immer sofort, warum Gott das eine oder andere Gebet nicht erhört, manchmal Schlimmes zulässt. Und, auf den besonderen Tag im Mai, den Muttertag, zurückkommend: Eine Mutter kann ganz schön nerven – aber, bitte, sich ihr trotzdem nicht verschließen. Sie meint es nur gut.“
Zur Vorbereitung der Feier des heiligen Abendmahls führte G. Kaltschmitt aus: „ Auch diese hat ganz viel mit Nähe zu tun: Das ist mein Leib, das ist mein Blut, heißt es in der Liturgie. Ausdruck dafür, dass mehr Nähe nicht geht, das ist mehr als „nur“ hautnah“. Dass das auf Gegenseitigkeit beruht bei einem gläubigen Christen brachten zwei junge Glaubensschwestern mit dem vor der Feier des heiligen Abendmahls in der Originalsprache gesungenen Lied zum Ausdruck:
„Blessed assurance, Jesus is mine!”
(“Seliges Wissen…”Neuap. Gesangbuch Nr. 296, Text Frances Jane Crosby 1820 – 1915)