„Lehnt euch zurück und genießt es…“ Der Aufforderung kamen nicht nur Mütter, Großmütter, Urgroßmütter, sondern auch alle anderen Konzertbesucher gern nach, die sich am Vorabend des Muttertags 2011 einstimmen ließen auf die Liebe Gottes zu den Menschen, die Liebe der Mütter zu ihren Kindern.
Beides wurde mit dem liebevoll ausgewählten und gestalteten Konzertprogramm gewürdigt. Kinderchor und Jugendorchester – Gesamtleitung Stefanie Stegmeyer, unterstützt von Peter Staigle, Alies Mack, Alexander Hass und vielen mehr – hatten sich eine Menge einfallen lassen, damit es ein wunderschöner Samstagabend im Mai wurde, den Vogelgezwitscher und alle Frühlingsfarben in diesem nicht nur sprichwörtlichen, sondern auch tatsächlichen Wonnemonat 2011 mitgestalteten.
Die Kinder hatten die - frisch, fromm und fröhlich freie - Moderation übernommen, aus der das Eingangszitat stammt. Sich zurücklehnen und genießen: Kinderchor, Jugendorchester, Gesangs- und Instrumentalsolisten, vom Kleinsten mit der Ukulele bis zu…, eiferten mit der Vielfalt ihrer Vorträge der Natur in ihrer blühenden Pracht nach. Schwerpunkt im ersten Teil war Gottes Zuneigung zu den Menschen. Im zweiten folgte die Würdigung der Mutterliebe: „Wann schläft eigentlich meine Mutter?“ wurde gefragt. Eigentlich hat sie gar keine Zeit dazu. So lautete der Tenor eines Gedichts, das zwei Mädchen vortrugen. Wie angebracht daher der folgende Chorgesang: …“schenk ihr Ruhe in der Nacht“ .
Im Schlussteil folgte der „Abendsegen“ aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. Wie das passte – soo spät war es doch noch gar nicht? Und das zum Muttertag? Schließlich handelt das Libretto von einer Mutter, die arm und verzweifelt ist – neudeutsch spräche man von Burn-out-Syndrom - , so dass sie ihre Kinder, die einen kostbaren Topf mit Milch im Übermut umgestoßen haben, in den Wald schickt, um, wie grausam, die beiden endgültig loszuwerden. Und die legen sich dort völlig verängstigt, aber getröstet vom Sandmann, zum Schlafen. Wie sie es gewohnt sind, sprechen sie ihr Nachtgebet und rufen, so haben sie es gelernt, 14 Engel an, die sich tatsächlich schützend um die Kinder stellen. Alies Mack, Sopran, begleitet vom Orchester, ließ musikalisch diese Szene lebendig werden vor einem ganz still gewordenen Publikum.
Damit schloss sich der Kreis – Gottes Liebe – der Mütter Liebe. Wenn letztere am Ende ist, eine Mutter ist schließlich auch nur ein Mensch, dann – hilft die große Liebe des himmlischen Vaters.
Klaus von Bank, Leiter des Bezirks Tübingen, der eingangs auch die Begrüßung übernommen hatte, verabschiedete ein froh gestimmtes Publikum. Er drückte nach diesem fröhlichen, in jeder Weise bunten (siehe Fotos) Konzert zum Muttertag seine Vorfreude auf zukünftige Vorstellungen der Kinder und Jugendlichen aus.
„Lasst uns loben, den guten Vater oben“ , war die vom begeistert klatschenden Publikum geforderte Zugabe, mit der alle frohen Herzens in den wunderschönen Abend im Mai verabschiedet wurden.