Nikoläuse treffen Bücherwürmer.
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wie das funktioniert...ganz einfach: Mütter und Kinder von "Kids aktiv im Bezirk Tübingen" haben eine Idee. "Zu Weihnachten verschenken wir Bücher". Ein Kontakt kam zustande zur Außenstelle Steinlach der Rudolf-Leski-Schule, die zur Sophienpflege - Dachverband Diakonie - gehört. In dieser Außenstelle in Dußlingen werden in 2 Klassen - Altersstufe 8 bis 10 und 10 bis 12 Jahre - Kinder unterrichtet und besonders gefördert, die aus sozial benachteiligten Familien stammen. Einer Lehrerin, die auch eine Ausbildung als Bibliothekarin hat, ist es Herzenssache, dass ihre Schüler lesen, auch im 21. Jh. Die Bücherwurm-AG wurde gegründet, eine Bücherecke eingerichtet, regelmäßig geht es in die örtliche öffentliche Bücherei und Lesungen mit Tübinger Künstlern werden organisiert. Am Donnerstag, 10.12.09, gegen 14 Uhr, hatten sich 5 "Bücherwürmer", vier Jungen, ein Mädchen, im adventlich geschmückten Klassenzimmer mit Lehrerinnen und der stellvertr. Schulleiterin, Frau Stegmann-Wilkens, eingefunden, um die um ein paar Tage verspäteten Nikoläuse aus dem Kirchenbezirk Tübingen, Mütter und Kinder, zu empfangen. Leider konnten nicht alle kommen, die von "Kids aktiv" mit zu dieser Zusammenkunft beigetragen haben. Die Kinder hatten ihre Spardosen geplündert und in den 14 Gemeinden des Kirchenbezirks Tübingen - mit viel Erfolg - um Spenden gebeten. So waren 2.136 Euro zusammengekommen. Für 500 Euro wurde in einer Herrenberger Buchhandlung Lesenswertes von den Kindern ausgesucht, gekauft, anschließend liebevoll in Weihnachtspapier verpackt. Die Bücherwürmer hatten auch Wünsche äußern dürfen. Es war alles dabei: Kindgerechte Western, Krimis, Nachschlagebücher... eine ganze Kiste voll. Die "Bücherwürmer" waren flink im Auspacken und es dauerte nicht lange, da steckten sie und die "Nikoläuse" gemeinsam am großen Tisch bei Plätzchen und Tee ihre Nasen in die Bücher. Als Dank konnten die "Nikoläuse" sich ein schön dekoriertes Teelicht mitnehmen. Bei allen an diesem Nachmittag - nur strahlende Augen. Und eine Geldspende von 600 Euro konnte auch noch übergeben werden.
Aber da war doch noch Geld über...der Nachmittag war auch noch nicht vorbei.
So Nikoläuse vor Weihnachten haben wenig Zeit zum Ausruhen - weiter ging es, jetzt mit Begleitung von Bischof G. Kaltschmitt, in die Neuapostolische Kirche in Mössingen. Dort empfing Apostel W. Bott seine Gäste, die ihm das restliche Geld zusammen mit 3 Fotos von allen Kindern und Müttern, die an der Aktion beteiligt waren, überreichten. Das Ganze bestimmt für die Kinder in den Missionsgebieten des Apostelbereichs Tübingen: Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Ukraine. Apostel Bott wandte sich den Kindern zu und zitierte:
"Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringen Brüdern, das habt ihr mir getan". (Mt 25,40). "Mit dem, was wir an Gutem tun, beschenken wir Gott und seinen Sohn, dessen Geburtsfest wir mit Weihnachten feiern. Ich weiß, dass es in den Missionsgebieten so arm zugeht, dass man es sich kaum vorstellen kann. Da gibt es Kinder, die wünschen sich Bücher, die würden gern Musik machen, aber wenn es schon zum Lebensnotwendigen nicht reicht, wie soll das gehen? Die Antwort - mit dem, was Ihr geschenkt habt, wofür Gott euch segnen möge. Von Euch kann Jesus sagen '...und ihr habt mir ein Buch gekauft, ihr habt mir ein Instrument geschenkt!'"
Für die sehr nachdenklich gewordenen Zuhörer gab es aber auch noch eine höchst irdische Belohnung: Bischof G. Kaltschmitt trat in die Fußstapfen seines "Vorgängers" aus dem 4. Jh., des Bischofs Nikolaus aus Myrna. Alle, Kleine und Große, bekamen einen Riesenschokoladennikolaus. Und Apostel Bott versprach, den "Nikoläusen" Bilder von den beschenkten Kindern in den Missionsgebieten zukommen zu lassen. Das gibt vielleicht eine hoffentlich glückliche Fortsetzung dieses Berichts im kommenden Jahr...