Das (neue) Backhaus am Marktplatz der Gemeinde Gärtringen entstand 1939 (das alte hatte man 1821 verkauft). Damals wie heute, nötig war es eigentlich nicht, es gab genügend Bäcker am Ort und ausreichend Privatbacköfen waren auch vorhanden.
Aber - frisch aus dem mit Holz geheizten Ofen schmeckt alles mindestens doppelt so gut. Daher ist es schon seit ein paar Jahren Tradition: Einmal im Jahr backen Kinder, deren Mütter und Sonntagsschullehrerinnen der Neuapostolischen Kirchengemeinde im Gärtringer Backhaus. Und seit 2008 gibt es anschließend eine Backhaushocketse für alle, so auch in diesem Jahr.
Fachgerecht angeheizt wurde der Ofen bereits zwei Stunden zuvor durch den Gemeindevorsteher im Ruhestand und seine Frau. Turbulent ging es anschließend in der Backstube zu. Während der eine oder andere Hefeteig noch in der Schüssel war und anfing, beim Aufgehen neugierig über den Rand zu sehen, wurde mit Feuereifer Teig ausgerollt, auf Bleche und Kuchenformen verteilt und mit allem Möglichen belegt, bevor das Ganze in den Ofen wanderte. Und riechen oder, besser, duften tat es! Zwiebelkuchen, Pizzen, Süßes galt es nun zu verzehren. Und wer nicht hatte kommen können, der bekam Backwerk frei Haus "geliefert". Wegen des zwar zum Glück trockenen, aber doch ziemlich kühlen Wetters fand die Hocketse drinnen im warmen Backhaus statt. Draußen sorgten ein paar Unentwegte dafür, dass die Stehtische auch genutzt wurden. Dies nicht ohne wärmende Unterstützung vom ersten Glühwein in diesem Herbst. Viel Arbeit für die Aktiven, aber ein Riesenspaß für alle, die gekommen waren und es sich schmecken ließen.