Festgottesdienst/Leitung Bischof Georg Kaltschmitt am Erntedanksonntag, 04.10.09 ...alles Ding währt seine Zeit - Gottes Lieb in Ewigkeit - diesen Spannungsbogen zwischen irdischem und ewigen Leben drückt der Refrain eines Liedes aus, mit dem u. a. dieser besondere Gottesdienst im Rahmen des Jubiläumsjahrs - 75 Jahre Neuapostolische Kirchengemeinde Pfrondorf - musikalisch vom gemischten Chor umrahmt wurde.
Außerdem war ein Instrumentalensemble - Geige, Cello, Fagott - zu hören, das schon vor dem Gottesdienst die Besucher auf die Verbindung - Vergänglichkeit und Ewigkeit - einstimmte:
Beeindruckend, schlicht und gerade deshalb ergreifend, erklang die Melodie (GB 373) zu dem Text von Frances R. Havergal: "Herr, mein Leben, es sei dein..." Es waren ganz junge Musiker, die spielten, die ihr Leben noch vor sich haben. "Sie sind die personifizierte begründete Hoffnung, dass es eine Zukunft für die Kirchengemeinde gibt. Die 75 Jahre sind ein Zeitabschnitt, auf den die Gemeinde an diesem Tag stolz zurückblickt. Sie kann aber auch gerade wegen der jungen Mitglieder getrost in die Zukunft sehen." Darüber sprach Bischof Kaltschmitt in seiner Wortverkündigung seine besondere Freude aus.
Zu Beginn des Gottesdienstes hatte er die Teilnehmer - Pfrondorfer, auch die "ehemaligen" Glaubensgeschwister der Kirchengemeinde, sowie geladene Gäste aus der politischen Gemeinde begrüßt, wie die Vorsitzende des Kulturausschusses, den Vorsitzenden des Vereins Nachbarschaftshilfe e. V. und den Ortsvorstand i. R.
"Mit dem Reich Gottes ist es so..." (Mark 4, 26 ff)
Diesen Text hatte G. Kaltschmitt seiner Wortverkündigung zugrunde gelegt. Darin wird der Ablauf des Reichs Gottes mit Saat, Reifen und Ernte verglichen. Das irdische Tun - Säen, Pflegen - nichts, wenn Gott es nicht wachsen ließe. Darüber nachgedacht bedeutet es Dank an Gott für die Ernte. Dank an ihn für eine Kirchengemeinde, in der seit 75 Jahren viele gearbeitet haben und es noch tun und - Dank für die Möglichkeit, das Seelenheil zu erlangen. Deshalb, so Bischof Kaltschmitt, an diesem Erntedanktag in Pfrondorf, Grund zur dreifachen Dankbarkeit.
Zum Irdischen: Menschen können "ausgereifte Körner" sein - Inhalte haben und sie abgeben an andere, wie Friede, Freude, Glauben, Demut, Sanftmut, Liebe - dass daraus im Diesseits wieder etwas entsteht, hat kein Mensch in der Hand genauso wenig, wie er steuern kann, ob aus dem Samen, den er ausstreut, Halm, Ähre und voller Weizen werden, so der Evangelist Markus in seinem Vergleich des irdischen Lebens mit dem Reichs Gottes. Daraus folgt auf einer weiteren Ebene, die der Ewigkeit, dass Gott bestimmt, was aus der unsterblichen Seele des Menschen wird. Dazu bedarf es eines festen Glaubens an Gott, an die Verheißungen seines Sohnes und des Erkennens des göttlichen Willens. Viele Menschen können...wollen nicht glauben. Ihnen entgeht das Wesentlichste: Fakt ist - sie können nicht hier auf der Erde bleiben. Ihre Zukunft ist von dem bestimmt, was Gott in der Seele geschaffen hat. Eben, um auf das eingangs zitierte Lied zurückzukommen: Gottes Lieb in Ewigkeit.
Gemeindevorsteher (seit 20 Jahren), Priester Walter Huber, und ein weiterer Pfrondofer, der Leiter des Bezirks Tübingen, K. von Bank, der in seiner Heimatgemeinde in ganz jungen Jahren das Amt des Gemeindevorstehers ausgeübt hatte, ergänzten dazu:
75 Jahre Neuapostolische Kirchengemeinde Pfrondorf, das sind etwa 3 Generationen. Für diese und für weitere ein Generationenvertrag mit Gott. Solange die Erde besteht, sollen Saat und Ernte nicht aufhören, dies die alttestamentarische Verheißung Gottes an Noah. "Anders als vielleicht auf der politischen Ebene - dieser Generationenvertrag hält", brachte W. Huber zum Ausdruck. "So, wie auch eine politische Gemeinde ohne ehrenamtliches Engagement nicht auskommt, ist es in einer Kirchengemeinde, eben auch in unserer. Wir denken heute auch an die, die in der Vergangenheit hier gewirkt haben. Es gibt eine große Gemeinde im Jenseits und wir glauben daran, sie wieder zu sehen. Vergessen wir nicht: Gott tut das Seine, aber wir müssen auch das Unsere tun." Mit diesem Appell endete K. von Bank.
Während draußen strahlende Oktobersonne den Tag "vergoldete", waren alle im Anschluss an den Gottesdienst noch zu einem Sektempfang eingeladen.
75 Jahre Neuapostolische Kirchengemeinde Pfrondorf - ein herzlicher Dank geht an jede/n, die/der zum Gelingen dieses wunderschönen Erntedanktags beigetragen hat.