Sonntag, 26.07.09 - Gottesdienst für die Jugendlichen der Kirchenbezirke Albstadt und Tübingen in Albstadt-Tailfingen Da war sie wieder an diesem Sonntagmorgen - die Stimmung vom ersten Europ.
Jugendtag der Neuapostolischen Kirche in Düsseldorf Ende Mai 2009. Der Chronist erlebte sie schon auf der Hinfahrt. In der Meinung, das Navigationsgerät zuhause lassen zu können, geriet er auf fremdem Terrain in eine Umleitung, die so gut ausgeschildert war, dass nur der zurechtkam, der den Weg ohnehin wusste. Also Karte studieren und - währenddessen kam eine ganze Reihe Autos mit Tübinger und Böblinger Kennzeichen. Karte weg und nichts wie hinterher. Das mussten Jugendliche sein, die dasselbe Ziel hatten...bei näherem Hinsehen - in den Autos T-Shirts vom EJT, die Halstücher, zum Teil hingen sie als Wimpel aus den Autos heraus und nur fröhliche Gesichter. Am Ziel so sicher angekommen, zeigte sich das Kirchengebäude draußen mit einem großen Plakat vom EJT, extra angefertigt für diesen Tag. Im Foyer gab es Schautafeln mit Fotos von diesem Ereignis. Der Altar war mit Blumen in den Jugendtagsfarben geschmückt und mit Teilen der "Ausrüstung" von Düsseldorf verziert: T-Shirt, Tuch, Rucksack usw.
Anknüpfend an das Bibelwort des Abschlussgottesdienstes in Düsseldorf..."ich vergesse, was dahinten ist... " legte Bischof Georg Kaltschmitt, der den Gottesdienst leitete, seiner Wortverkündigung einen Text aus Petr. 1, 8,9 zugrunde "...ihr aber werdet euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit."
Dies vorweg - dass die Songs vom Jugendtag mit zur musikalischen Umrahmung gehörten - ein Selbstgänger. Aber neben diesen von einem großen Jugendchor unter Leitung von Arnd Bayer, instrumental an Orgel und Klavier zum Teil begleitet, Spieler Thilo Bayer, vorgetragenen mitreißenden, lebhaften Tönen gab es auch nachdenklich machende. Andächtig, demütig und gerade deshalb beeindruckend gesungen erklang aus Franz Schuberts "Deutscher Messe" "...heilig ist nur Er ". Und, wie auf dem Jugendtag, nur nicht von 45.000, sondern nur etwa 350 Anwesenden gesungen: "Der Herr ist mein Licht und ist mein Heil..." durfte nicht fehlen.
G. Kaltschmitt hatte sich aus dem Internet Texte von Jugendlichen besorgt, die sich auf die Düsseldorfer Tage bezogen, drei Tage und zum Teil auch Nächte (in den großen Schlafhallen), die die Jugendlichen aus fast allen Ecken der Erde miteinander verbracht hatten. Die Zitate drückten erlebte Gefühle, nichts Abgehobenes aus. Damit lässt sich im Blick nach vorn auch unser Glaubensziel definieren, so G. Kaltschmitt. Begeisterung, Gemeinschaftsgefühl, positive Energie, kein schlecht gelauntes Gesicht war zu sehen, das und vieles mehr hatten die Teilnehmer in z. T. recht jugendgemäßer Sprache ausgedrückt. G. Kaltschmitt zitierte aus einem späteren Gottesdienst mit Kirchenpräsident und Stammapostel Dr. W. Leber. Dieser ging darauf ein, wie dieses Erleben beim EJT möglich wurde: "Jeder brachte sich in die Gemeinschaft ein, jeder fühlte sich angenommen, jeder wollte sich freuen."
G. Kaltschmitt war es wichtig, dieses Erleben nicht als Geschichte "abzulegen". Gerade für Jugendliche, die im natürlichen Leben noch jede Menge Zukunft haben, soll Christus als ihre Zukunft entsprechend dem Motto des EJT beim Angehen ihrer irdischen Pläne - Ausbildung, Beruf, Familie gründen, in Schwaben natürlich ein Haus bauen - fest dabei sein. "Ewig beim Herrn zu sein, zu sehen, was noch kein Auge je gesehen hat, das bedeutet: Christus, meine Zukunft." Vier junge Diakone, die ihr Empfinden beim EJT im Gottesdienst schilderten und auch G. Kaltschmitt bekamen sofort die uneingeschränkte Zustimmung aller Anwesenden, als sie sagten, aber dann, im himmlischen Hochzeitssaal, unbedingt ein Platz bei den Franzosen. Diese hatten beim EJT, u. a. mit den von ihnen initiierten La-Ola-Wellen in der LTU-Arena, für eine super Stimmung gesorgt.
Vor der Feier des heiligen Abendmahls, auch anknüpfend an Worte von W. Leber, mit denen er in Düsseldorf für Geschehnisse vor 50 Jahren, die viel Leid in Gemeinden und Familien bewirkten, die Betroffenen um Verzeihung gebeten hatte, lag eins G. Kaltschmitt besonders am Herzen: "Versöhnung ist etwas Wunderschönes. Damit demütige ich mich nicht. Versöhnung verschafft mir ein Glück, das ich mit keiner Rechthaberei erreichen kann."
Als der Chor am Ende des Gottesdienstes - auch ein Lied vom Jugendtag - sang "Lord, reign in me..." war kein Halten mehr. Es wurde im Rhythmus mitgeklatscht und auch der zum Scheitern verurteilte Versuch unternommen, eine La-Ola-Welle zustande zu bekommen. Ein Kirchenschiff ist keine Arena und die Franzosen fehlten auch.
Es folgte eine Filmvorführung mit Impressionen vom EJT. Ein Büffet mit Köstlichkeiten aus vielen Ländern war bereitgestellt und bei einer Hocketse auf dem Kirchengelände bei herrlichem Wetter in luftiger Höhe (Tailfingen liegt 800m über NN, erfuhren wir) war Gelegenheit, im Gespräch mit anderen noch mal ein kleines bisschen Jugendtagsstimmung aufkommen zu lassen.
Ein herzliches Danke aus dem Kirchenbezirk Tübingen an die Gastgeber in Tailfingen!