Ein Mädchen und sechs Jungen legen ihre Gelübde ab und übernehmen die Verantwortung für ihr zukünftiges Glaubensleben.
In der Gemeinde Gärtringen freute sich Gemeindevorsteher Werner Löhmann, der den Gottesdienst leitete, zwei Konfirmanden und ihre Angehörigen begrüßen zu dürfen. Er bat den himmlischen Vater zu Beginn um einen besonderen Segen für diesen Tag: Die jungen Christen mögen erkennen können, auf Dich, Gott, kann ich bauen und mich verlassen. Jesus, unser Heiland, möge ihnen in brüderlicher Liebe beistehen. Er soll der gute Hirte für sie sein, der niemanden als verloren aufgibt.
Das Bibelwort für alle Konfirmationsgottesdienste in der Neuapostolischen Kirche im Jahr 2022 lautete: „Mit Gott wollen wir Taten tun. Er wird unsere Feinde zertreten.“ (Ps 60, 14). Ein besonderer Tag heute, begann Werner Löhmann. Zwei Glaubensschwestern, die im Gottesdienst anwesend waren, hatten die jungen Christen besonders betreut und unterrichtet. Den beiden KonfirmandenlehrerInnen sprach der Vorsteher dafür einen besonderen Dank aus. Er warf Fragen an jeden Einzelnen auf: Wie erlebe ich diesen Gottesdienst heute? Teilnahmslos, weil es ja nun mal der Lauf der Dinge ist und die Konfirmation mich persönlich ohnehin nicht betrifft? Oder erinnere ich mich an mein eigenes Gelübde, mache es mir bewusst und erneuere es im Stillen für mich? „Wir wollen alle miteinander um den Segen Gottes bitten und Gemeinschaft in Christus haben. Dann wird es ein Tag der Freude und des Erlebens göttlicher Liebe, der unvergesslich bleibt!“
Auf das Textwort eingehend, hieß es: Egal, wie es in der Welt aussieht, Gott und sein Sohn werden siegen. Zu ihnen wollen wir uns halten und dem Teufel entsagen. Er verkörpert das Böse. Dagegen wollen wir den Kampf aufnehmen. Der bleibt niemandem erspart. Weltweit geschehen schlimme Dinge. Und ich persönlich werde Im Alltag gemobbt, um nur ein Beispiel zu nennen. Das richtig einordnen, denn es ist nicht eine Person, die anderen und mir Böses tut, sondern der, der dahinter steht. Sich dann überwinden können, den Nächsten trotz seines Verhaltens zu lieben wie sich selbst, das ist ohne Gott nicht zu schaffen. Dem Menschen ist es nicht möglich, nur das Gute zu tun. Aber er kann sich, mit Gottes Hilfe, das immer wieder vornehmen. Dann werden wir bei der Wiederkunft Christi zusammen mit ihm Sieger sein. Dazu gehört auch das Bemühen, anderen zu vergeben. Das bedeutet dauernden Kampf gegen das eigene Ich.
Gott sagt, ich möchte dir helfen. Auch in der Gemeinschaft mit deinen Glaubensgeschwistern kannst du der bösen Welt etwas entgegensetzen und so nach außen das Zeichen setzen: Wir sind füreinander da, wir beten füreinander. Um Gottes Segen. Darum, treu zu sein und es bleiben zu können. Das verleiht Kraft. Umgekehrt darf ich auch etwas für die Gemeinschaft tun. Sie miteinander leben in gemeinsamer Arbeit, wobei wir den lieben Gott über alles stellen. Die eigenen Begabungen mit einbringen und Zeit dafür zu opfern.
“So werdet ihr Sieger sein über das Böse. Eure Eltern bleiben eure Eltern, auch wenn sie heute die Verantwortung für euer Glaubensleben abgeben. Gott möge euch begleiten, behüten und bewahren bei allem, was ihr tut und wozu ihr euch entscheidet. Vertrauen wir ihm und er wird uns begleiten.“
Die beiden Konfirmandenlehrerinnen verlasen, sich abwechselnd, den Brief des Jahrs 2022, den Kirchenpräsident Neuapostolische Kirche International und Stammapostel, Jean-Luc-Schneider an alle Konfirmanden gerichtet hatte: „Ihr habt euch entschieden, Christus nachzufolgen. Wir werden euch dabei unterstützen. Am Ende bleibt Jesus der Sieger. Mit ihm und dem Vater im Himmel können uns alle Feinde letztlich nichts anhaben.“ Danach traten die beiden Konfirmanden an den Altar. „Ihr seid darauf vorbereitet, jetzt selbst Verantwortung zu übernehmen. Bleibt beieinander in der Gemeinschaft im christlichen Miteinander.“ Dem „Ja“ der jungen Christen zu dieser Aufgabe folgte ihr Konfirmationsgelübde, dem Teufel zu entsagen. Im anschließenden Gebet war es das Anliegen des Gemeindevorstehers: „Lieber Gott, lass sie erleben, mit deiner Hilfe kann ich mein Gelübde halten.“ Es folgte der Konfirmationssegen: Der Heilige Geist möge die Konfirmanden lenken und in alle Erkenntnis führen. Auch der Segen ihrer Eltern, Angehörigen, Freunde, der Glaubensgeschwister in der Gemeinde möge bei ihnen sein und bleiben.
Nach dem Gottesdienst gab es noch ein ganz persönliches Angebot des Vorstehers: Wenn ihr mögt, ich bin gern bereit, Freud und Leid mit euch zu teilen. Kommt immer gern auch zu mir. Abschließend folgte noch der Wunsch für die beiden: „Lasst euch heute, an dem Tag, an dem ihr im Mittelpunkt steht, ausgiebig verwöhnen!“
Weitere Konfirmationsgottesdienste im Bezirk gab es in den Gemeinden Egenhausen, Haiterbach und Nagold. Auch dort waren die jungen Christen ein Jahr lang im Konfirmandenunterricht auf diesen Tag vorbereitet worden und legten ihre Gelübde ab, Gott treu zu bleiben.