Die Gärtringer und die Nufringer, zwei der acht, jetzt Nagolder Gäugemeinden, bekommen Besuch von ihrem neuen Bezirksältesten.
„Lass es in unseren Herzen stille werden“, war eine der Bitten im Eingangsgebet. „Zunächst einmal herzlichen Dank, dass ihr mich hereingelassen habt.“, hieß es zu Beginn. „Für mich ist alles neu. Ich bin noch nie in der Gärtringer Kirche gewesen und musste mich auf der Fahrt hierher auf das Navigationsgerät im Auto verlassen. Dabei kam mir mein Vorgänger im Amt des Bezirksvorstehers in den Sinn: der Gärtringer Werner Schick. 19 Jahre lang war er Bezirksältester im Bezirk Nagold. Mit ihm verbinden mich viele gemeinsame Erlebnisse. Ich habe jetzt genau den umgekehrten Weg. „Ich freue mich, bei euch zu sein, damit wir uns gegenseitig ein wenig kennen lernen.“
Hartmut Knecht erinnerte noch einmal an den gemeinsam erlebten Gottesdienst am Sonntag zuvor in Herrenberg mit Bezirksapostel Michael Ehrich. Besonders ein Satz daraus kam ihm wieder in den Sinn, den er später, vor der Sündenvergebung, zitierte: „Wir wollen die Anfechtung als Motivation zum Überwinden nutzen.“
Das Bibelwort für den Gottesdienst stammte aus dem Lukasevangelium (Lk 1, 68, 74, 75): „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk …, dass wir, erlöst aus der Hand der Feinde, ihm dienen ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen.“ Ein Text aus dem „Lobgesang des Zacharias“, dem Vater von Johannes, dem Täufer. Knecht erinnerte an das damals Geschehene: Zacharias konnte nicht glauben, dass er und seine Frau Elisabeth in ihrem hohen Alter noch Eltern würden. Gott ließ ihn stumm werden und erst, nachdem Zachäus nach dessen Geburt ihm den Namen Johannes (der Täufer) und nicht Zachäus gab, konnte der Vater wieder reden und diesen Lobgesang anstimmen. Darin geht es um die Geburt Jesus`, dessen Mutter Maria mit Elisabeth verwandt war. Für Zachäus war es jetzt Gewissheit: Maria würde den Gottessohn zur Welt bringen. Auch wir haben allen Grund, Gott zu loben und zu preisen für das, was er Großes getan hat.
Unsere Antwort soll sein, „…dass wir ihm dienen ohne Furcht…“ Wie geschieht das? Wir versammeln uns in Gottes Namen im Gottesdienst, um ihn zu loben und zu preisen und unser Opfer zu bringen. Das ist der wahre Gottesdienst. Ihm dienen ohne Furcht: Gott hat uns befreit durch sein Opfer. Er hat uns in die Lage versetzt, zu überwinden. Wir brauchen keine Angst zu haben: Wer mit Gott geht, ist auch in der Lage, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich fühle mich zu schwach, um dienen zu können? Knecht erinnerte an Paulus, dem gesagt wurde, lass dir an meiner Gnade genügen (2. Kor 12, 6 -10).
Gott hilft uns in unserer Schwachheit. Dazu hat er uns den Heiligen Geist geschenkt. Unser Dienst besteht darin, das Evangelium zu verkünden und Nächstenliebe zu üben. Dafür lassen wir uns durch das Apostelamt vorbereiten. Gott loben – im Gottesdienst bringen wir unser Opfer und werden durch ihn geheiligt und gereinigt. „Bei der Wiederkunft Christi werden wir das große Loben und Preisen anstimmen. Darauf gehen wir zu.“
Vor Sündenvergebung und Feier des heiligen Abendmahls betonte der Bezirksälteste: „Wir können überwinden. Gott lässt uns da nicht allein.“ Im Schlussgebet war die Bitte: “Begleite uns mit deinem Segen. Lass alle fühlen: du bist bei uns jeden Tag.“
Nach dem Gottesdienst bedankte sich der Bezirksälteste für die Mitarbeit seiner „neuen“ Glaubensgeschwister. „Ich freue mich auf alle weiteren Begegnungen.“