Übergabe eines Spendenschecks über 1.500 Euro am Montag, 03. August 2020, vor der Tübinger neuapostolischen Kirche zugunsten des ökumenischen Arbeitskreis AK Asyl Südstadt
Auf Initiative von Marga Hoffmann, die sich beim ökumenischen Arbeitskreis AK Asyl Südstadt seit Jahren bei der Kinderförderung und -betreuung mit viel Liebe und Zuwendung engagiert, stellte das Hilfswerk einen Betrag von 1.500 Euro zugunsten des AK zur Verfügung. Zur offiziellen Spendenübergabe hatte man sich für die Mittagszeit des ersten Montags im August zu einem Treffen vor der Kirche in der Brunsstraße verabredet. Der Ort der Zusammenkunft war den Pandemiezeiten geschuldet, denn ohne Mundschutz im Freien, wenn auch mit Einhaltung der Abstandsregeln, kommuniziert es sich leichter als in geschlossenen Räumen. Diakon Bernhard Hecke, Leiter des AK, Renate Schäfer, Christa Ulmann vom Leitungsteam, Irma Erni und Marga Hoffmann, beide zuletzt Genannten sind Glaubensschwestern aus der Gemeinde Tübingen, berichteten über die Arbeit des AK und den Verwendungszweck der Spende. Sie fanden in Gemeindevorsteher Hirte Arndt Bayer und seinem Vertreter, Evangelist Klausjürgen Zahn, der zugleich auch für Fotos sorgte, aufmerksame Zuhörer. Die Spende soll laut Hecke für Anwaltskosten und die Finanzierung von Sprachkursen verwendet werden. Zwar gibt es Prozesskosten- und Beratungskostenhilfe, aber diese staatliche Unterstützung kann man nicht bei allen asylrechtlichen Problemen beanspruchen. Sprachkurse - da geht es zum Teil um deren Vermittlung, zum Teil aber auch darum, seitens des AK eigene anbieten zu können, wenn, je nach Bleibeperspektive, staatlich finanzierte nicht in Betracht kommen. Andererseits sind aber gerade Sprachkenntnisse Voraussetzung dafür, sich zu integrieren, teilzuhaben am Leben in einem zuerst ziemlich fremden Land, berufliche Chancen zu ermöglichen und sich so ein Bleiberecht zu verschaffen. Im Bereich der Deutschkurse unterrichtet Irma Erni, vertraut mit der besonderen Problematik, sich in einer völlig fremden Sprache zurechtfinden zu müssen. Englisch, ja, da könne man von einem besseren Verständnis und schon vorhandenem Wissen der "Neuen" ausgehen, aber deutsch...
Der Scheck wurde von Arndt Bayer an Christa Ulmann übergeben. Sie ist die "Finanzchefin" des AK. Ach ja, und allen Mitarbeitern des AK lag die Bitte am Herzen: Es werden vom AK nach wie vor auch weitere ehrenamtliche Helfer und Unterstützer gesucht. Arndt Bayer versprach, dafür zu werben, insbesondere auch bei den demnächst bei Semesterbeginn zu erwartenden neuen Studierenden, die die Gottesdienste in seiner Gemeinde besuchen. Für ein Engagement und eine Arbeit, die, das strahlten die aus, die gekommen waren, nicht nur Last ist, sondern auch als tätige Nächstenliebe Freude bringen.
Mittwoch, 05. August 2020: Übergabe eines Spendenschecks über 1.500 Euro zugunsten des Asylzentrum Tübingen e. V.
Das Treffen zur Spendenübergabe fand am späten Vormittag im Hof des Vereinssitzes des Asylzentrums in der Neckarhalde 40, Tübingen, statt. Karl Kleinknecht vom Vorstand des Vereins, Eva Ostertag-Edée von der Verwaltung sowie die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Angela Zaschka, Karin Migesel, Laura Gudd und Jana Ruppel freuten sich über den Besuch von Evangelist Klausjürgen Zahn, stellvertretender Vorsteher der neuapostolischen Kirchengemeinde Tübingen, gleichzeitig wieder als Fotograf (mit Selbstauslöser) dabei, und Marga Hoffmann, die auch diese Spende seitens des Hilfswerks der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland initiiert hatte. Zahn hatte sich im Vorfeld auf der Webseite des Vereins informiert, der sich zum Ziel gesetzt hat:
"Wir setzen uns für die Würde und für die Rechte der Flüchtlinge ein. An die Stelle von Angst und Unsicherheit soll Gemeinschaft und gleichberechtigte Teilhabe treten." Ein Bemühen, in dem der Evangelist eine Gemeinsamkeit mit der Arbeit auch der Kirchen sieht, wie er in seiner kleinen Ansprache vor der Übergabe des Schecks herausstrich. Für die Spende wurde herzlich gedankt.
In freundlicher, lockerer Atmosphäre blieb man noch ein wenig beisammen. Die Mitarbeiterinnen stellten ihre vielfältige Arbeit und deren Projekte vor: Geflüchteten in allen Lebenslagen soll geholfen werden. Die Spende ist ganz konkret dafür bestimmt, Straßensozialarbeit speziell für solche Flüchtlinge zu finanzieren, die aus verschiedenen Gründen keine sozialen Anlaufstellen mehr besuchen. Es ist ein niederschwelliger Ansatz, um zu helfen, bevor noch mehr Konflikte entstehen. Ruben L. Malina vom Asylzentrum führt neben seiner beratenden Tätigkeit dort das Streetworking-Projekt "Passt" durch, mit viel Empathie für die Flüchtlinge, die in der "Warteschlange" feststecken, oft über Jahre keinen Sprachkurs bekommen, nicht arbeiten dürfen und Angst haben, abgeschoben zu werden. Diese Menschen sucht er im öffentlichen Raum auf. Er macht ihnen Mut und hilft, wenn es um Anträge auf Gesundheitsfürsorge, Integration u. a. geht.
Bleibt noch, zu erwähnen, dass die, die stellvertretend für ihre "Schützlinge" die beiden Spenden entgegen nahmen, hoch erfreut waren über diese Zuwendungen, die sie für ihre Arbeit gut brauchen können.