Die Gemeindemitglieder nehmen per Telefoneinwahl akustisch teil.
Wiederum musste Gemeindevorsteher Werner Löhmann vor leeren Kirchenstühlen sprechen. Aber, trotz der immer noch ungewohnten Situation, bedingt durch das mit der Corona-Pandemie verbundene Versammlungsverbot, es sollten, so sein Wunsch im Gebet zu Beginn, alle Teilnehmer dieser Zusammenkunft der besonderen Art "selig, freudig, mit neuem Mut und neuer Kraft" wieder in ihren, jetzt bei vielen völlig veränderten Alltag treten können.
"Herzlich willkommen! Ja, wir erleben diese Andacht freudig miteinander als Hilfestellung dafür, weiter freudig glauben zu können." Thema war ein Wort aus dem Alten Testament: "Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht taub geworden, so dass er nicht hören könnte, ..." (Jes 59, 1). Dem Volk Israel ging es zu der Zeit schlecht. Schnell kam der Gedanke auf, Gott ist nicht da. Hört er uns überhaupt zu? Und weiter, kann er überhaupt helfen? Menschlich verständlich. Völlig menschliche Vorstellungen halt. Dennoch, Gott ist der Ewige, der immer war und immer sein wird. Er hat einen anderen Blick. Und er wird sich an seine Zusage halten, die Seinen nicht im Stich zu lassen. Aber, er ist nicht der "Notstandsbalken", wie es ein früherer Vorsteher der Gemeinde Gärtringen auszudrücken pflegte. Zur Erläuterung: In früheren Zeiten lag ein solcher Balken hinter dem Haus, um, wenn ein Teil davon einzustürzen drohte, etwas zum Abstützen parat zu haben. Das Vertrauen in Gott setzen zu können, das gibt Kraft, auch und gerade dann, wenn die Gegenwart voller Sorgen und die Zukunft unsicher ist.
Ein Diakon aus der Gemeinde bekräftigte das: In einem Lied heißt es: "Bewahr auf deinen Wegen mich Herr mit starker Hand ..." - auf deinen Wegen, nicht auf meinen. Letztere können, aus höherer Warte betrachtet, gar nicht gut für mich sein. Den Traumjob trotz Betens darum nicht bekommen? Wie oft musste mancher im Nachhinein feststellen, dass es gut war so, wie es tatsächlich kam. "Wir wollen dankbar um göttliche Gnade bitten. Irdische Sorgen, ja, sie sind berechtigt. Schwerpunkt sollen aber immer unser Seelenheil sein und die Sehnsucht nach Christi Wiederkunft, um mit ihm auf ewig bei Gott sein zu können."
"Noch einen gesegneten Abend. Viel Freude. Einen herzlichen Dank an den Diakon und die Organistin, die für die musikalische Begleitung gesorgt hatte. Alles Gute und auf Wiedersehen!", beendete der Vorsteher die Andacht.