Gemeinsam mit den Nachbarn aus Gärtringen, vielen Gästen und Freunden erleben die Nufringer adventliche Vorfreude auf das Fest von Christi Geburt.
Advent ist ein Leuchten, ein Licht in der Nacht, der Schein ist Jahrtausende alt.
Wie damals verspüre, wenn´s dunkelt und friert, dass wärmer und heller es wird.
Advent ist ein Leuchten, ein Licht in der Nacht, und dieses verkündet uns viel:
Es spricht von der Hoffnung, vom ewigen Licht, und Wegen voll Zuversicht.
Advent ist ein Leuchten, ein Licht in der Nacht, sein Flackern, es leuchtet so froh,
Halt inne und finde darin mit Bedacht, die Botschaft der Heiligen Nacht.
(Lorenz Maierhofer *1956)
Nun schon zum achten Mal, für die Gärtringer war es das zweite, genossen Glaubensgeschwister ein besonderes Fest am Ersten Advent. Unter Leitung seines Dirigenten Christof Eßwein übernahm "TonAB" die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. "Seid alle herzlich willkommen.", begann Bezirksvorsteher Klaus von Bank, Leiter des Gottesdienstes. Wir haben allen Grund zur Dankbarkeit. Heute singt zum achten Mal "TonAb" bei uns im Gottesdienst. Nicht selbstverständlich. Bei Vielem ist anfangs die Begeisterung groß und doch schläft es wieder ein. Wir erleben eine Konstanz, die uns in der Erinnerung dankbar zurückschauen, die Gegenwart freudig erleben und hoffnungsvoll in die Zukunft schauen lässt.
"Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Völker werden zu deinem Licht ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht." (Jes 60, 2 u. 3) "Das eingangs vom Chor gesungene Lied (siehe Zitat oben) passt wunderbar zum Bibelwort für diesen Gottesdienst.", begann von Bank. "Advent ist ein Leuchten, ein Licht", schon äußerlich erleben und genießen wir es in der in unseren Breiten jetzt dunklen Jahreszeit. Drinnen Kerzenlicht, Wärme fürs Gemüt. Draußen in den Gärten Lichterketten an trüben Tagen, die so heller werden. Wir wollen die Dunkelheit nicht einfach akzeptieren. Jeder soll am Licht teilhaben.
Von Bank ging näher auf den Kontext des Bibelworts ein, das in christlicher Tradition als ein Hinweis des Propheten auf die Geburt Jesus` interpretiert wird. Jesaja wollte den Juden damals ganz konkret und gegenwartsbezogen verkünden, dass die Zeiten babylonischer Gefangenschaft enden würden. Gott würde ihnen dann beistehen und helfen, damit sie ihr von den Feinden zerstörtes Jerusalem, auch den Tempel darin gab es nicht mehr, würden wieder aufbauen können. Das Volk im Alten Testament hatte Gottes Zorn zu spüren bekommen. Der Prophet macht ihm Mut, will zum Wiederaufbau motivieren. Gott wird helfen. Eine andere Zusage als die im Neuen Testament. Dort heißt es, siehe, ich mache alles neu. (Off 21, 5).
Wie steht es um uns heute? Jeder kennt Finsternis und Dunkelheit: Trübsinn, Enttäuschungen, Ungerechtigkeit, Sorgen. Was möchte Gott uns heute schenken? Kein Schlaraffenland. Die Juden damals sollten ihre Stadt wieder aufbauen, ein hartes Stück Arbeit. Heute lautet die Botschaft: Du sollst durch deinen Glauben wieder aufstehen können, nicht auf dem Boden liegen bleiben müssen. Krankheiten, Behinderungen können ein Leben lang bleiben. Und trotzdem kann uns unser Glaube motivieren. Im Alten Testament gab es noch nicht das Licht durch Christus. Die Macht des Teufels war noch nicht gebrochen. Im Prolog des Johannesevangeliums heißt es, dass ein Licht aufging in der Finsternis (Joh 1, 5).Jesus kam, um uns ein Licht zu bringen. Dabei war er unermüdlich. Er ließ die Menschen zu ihm kommen, um ihnen göttliche Hilfe zu leisten. Irdischer Wohlstand war nicht wesentlich. Er brachte Frieden für die Seele. Die Juden damals hatten eine Verheißung durch den Propheten. Jesus´ Geburt war erhabener. Sie wurde durch einen Engel angekündigt. Die Heiligen Drei Könige suchten ihn zuerst an einem Königshof, so weit stand er oben für sie.
Für Christen heute ist die Verheißung seiner Wiederkunft das Wichtigste. Um mit ihm in einer Herrlichkeit sein zu können, die wir heute nicht einmal erahnen können. Aber, wer nicht an ihn als den Gottessohn glauben kann, der wird in seinen Sünden sterben müssen. (vgl. Joh 8, 24). Auch wir heute müssen seine Verheißung in unserem Herzen tragen. Das ist nichts Theoretisches. Es bedeutet, im eigenen Leben entsprechend dem Vorbild des Gottessohns hilfreich, gläubig und vergebungsbereit zu sein. "Unser Glaube, dass die verheißene Zukunft kommen wird, muss fest in uns verankert werden."
Ein Nufringer, der in Gärtringen Gemeindevorsteher ist, Werner Löhmann, verwies darauf, dass dann, wenn, die Liebe, der Friede und der Glaube schwächeln, ja sogar schwinden, die Hoffnung als wiederbelebende Kraft bleiben möge. Gott will Liebe, keine Rache oder gar Hass. "Wir wollen versuchen, in unserem Herzen einen Zustand herzustellen, der dem entspricht."
"Herr, sei mir Sünder gnädig. Mit dieser Einstellung, ohne Anspruchsdenken, wollen wir jetzt die Sündenvergebung erleben und ein Gemeinschaftsmahl im Gedenken an Jesus Christus feiern. Dazu ist jeder herzlich eingeladen.", leitete der Bezirksvorsteher die Feier des Heiligen Abendmahls ein.
Nach dem Gottesdienst gab es vom Bezirksvorsteher einen herzlichen Dank an Chor und Dirigenten, verbunden mit der Bitte, einen musikalischen Schlusspunkt zu setzen. Der kam. Und zwar so, dass es, wie von Bank anmerkte, nicht schon am Ersten Advent zu besinnlich werde: Es folgte textarmes, dafür musikalisch dynamisches, alpenländisch anmutendes (fast) jodelndes Jubilieren. Danach - Riesenapplaus! Gern wurde der Einladung gefolgt, noch bei Speis und Trank und fröhlich-gemütlichem Miteinander im schnell ummöblierten Kirchensaal ein wenig zu verweilen.