Es war viel Arbeit, aber die hat sich gelohnt.
"Von der Stirne heiß rinnen muss der Schweiß,
soll das Werk den Meister loben! Doch der Segen kommt von oben."
(aus "Die Glocke" von Friedrich Schiller, erstmals veröffentlicht 1799)
Vier Monate rund, von Ende Juni (bei glühender Hitze) bis hinein in den Oktober, hatte man in wechselnder Besetzung an sechs Samstagen miteinander geschafft: Dreizehn Handwerker einschließlich Zuarbeiter und vier (ganz wichtig) Caterer, letztere zu hundert Prozent weiblichen Geschlechts. Ausgraben, einschalen, Fliesen verlegen und dann noch die Holzkonstruktion. Nun kam man zur Einweihung zusammen. Der Grill war angeheizt, der Glühwein angesetzt und diverse gespendete Flaschen für eine Verkostung fränkischer Biere standen schon bereit, während Philipp eben noch mal auf der Leiter nach oben stieg, weil auf dem Dach etwas perfektioniert und winterfest gemacht werden musste. Was jetzt noch fehlt, sind der Anstrich in "Gärtringer Kirchengelb" und die Inneneinrichtung (Tisch und Sitzgelegenheiten), aber auch dafür ist schon gesorgt.
Kann man Zufriedenheit steigern? Gäbe es eine Skala, dann wären es mehr als einhundert Prozent, die Gemeindevorsteher Werner Löhmann bei seiner Einweihungsansprache davon ausstrahlte: "Herzlichen Dank! Wir sind stolz auf unser Bauwerk. Und noch einmal großen Dank an alle!" Besonders freute er sich darüber, dass bei dieser Gemeinschaftsarbeit der Experten auf unterschiedlichen Gebieten - gelegentlich konnten schon mal unterschiedliche Meinungen aufeinanderstoßen - letztlich immer ein Konsens gefunden wurde. Ausdrücklich zu loben war auch die immer gute Verpflegung an den Arbeitstagen. Es gab zwei Bauplaner und -leiter, Timo und Philipp, und einen Experten für die Holzbeschaffung, Klaus, der außerdem das O.K. des Gärtringer Rathauses zu diesem Projekt eingeholt hatte. Alles erlaubt, nur ein Car-Port durfte es nicht sein. Zu erwähnen bleibt noch der Spender eines größeren Geldbetrags, wodurch die finanzielle Basis des Projekts gesichert war. In leidvoller Erinnerung war dem Vorsteher der letzte Arbeitstag geblieben: Es regnete, er hätte die Arbeit gegen Mittag einstellen wollen, aber nichts da, die Mannschaft meuterte - das Dach sollte fertig werden und damit war erst am Abend auch Feierabend. Woher die Idee zum Bau kam? Wenn man nach einem Gottesdienst noch nicht gleich nach Haus ging, noch draußen zusammen plauderte, dabei den Witterungsunbilden ausgesetzt war, da wäre es doch schön, wenn...
"Und jetzt hören wir auf mit Schwätzen, sonst verbrennen uns noch die Würstle. Allseits guten Appetit!" Aber die Lust am Schwätzen miteinander war damit noch lange nicht vorbei: Das wurde nach dem Essen im Kircheninneren fortgesetzt und soll bis gegen 22.00 Uhr gedauert haben.