Gemeindevorsteher Werner Löhmann bedankt sich am Sonntag, 07. Januar 2018, schweren Herzens bei "seinem Klaus", der in den Ruhestand gehen wird.
Wer schon etwas länger zur Gemeinde Gärtringen zählt, wird sich noch erinnern: Ende des vorigen Jahrtausends konnte das damals ganz neue Kirchengebäude in der Schickhardtstr. 32 bezogen werden. Gelegen am Rand eines gerade in Erschließung befindlichen Neubaugebiets, dem "Kayertäle". Ob wohl "neue" Glaubensgeschwister dort ein Domizil finden und so die Zahl der Gemeindemitglieder erhöhen würden? Der Wunsch erfüllte sich. Klaus Reusch, damals noch Diakon, seine Frau Carmen und drei inzwischen lange flügge gewordene Kinder bzw. Jugendliche zogen nach Gärtringen. Sie hatten im Neubaugebiet ein Zuhause in der Nachbarschaft zur Kirche gefunden.
In unserer Gemeinde brach eine schöne gemeinsame Zeit mit den "Neuen" an. Rasch wurde aus dem Diakon einer unserer Priester in Gärtringen. Und schnell, viel zu schnell, auch wenn es mehr als ein Dutzend Jahre waren, die dazwischen lagen, musste Werner Löhmann feststellen, Priester Klaus Reusch würde Anfang des Jahres 2018 in den viel zitierten, wohlverdienten Ruhestand gehen und im Gottesdienst am 10. Januar 2018 in Herrenberg als aktiver Priester verabschiedet werden. Aber vorher sollte es noch ein kleines Dankeschön für segensreiches Wirken in der Gemeinde Gärtringen geben. Das lag nicht nur deren Vorsteher sehr am Herzen.
Im ersten Gottesdienst im Jahr 2018 war Thema die Treue zu Gott und umgekehrt dessen Treue zu den Menschen. Für einen wahrhaft treuen Priester, als den sein Gemeindevorsteher ihn später würdigte, Anlass, in seinem letzten Beitrag zu einem Gärtringer Gottesdienst in den Mittelpunkt zu stellen: Das Treuegelübde, das von den Meisten mit der Konfirmation abgelegt wird, einhalten - nicht ganz leicht und nur möglich mit Gottes Kraft und seiner Hilfe. Gott, der uns treu ist, soll auf unsere Treue zählen können. So wie die Liebe nicht nur einseitig sein kann, wenn sie zu einer glücklichen Beziehung führen soll. Treue zu Gott bedeutet, sich unter seinen Willen zu stellen und den zu tun. "Wir wollen alle mit Gottes Hilfe unser ihm gegebenes Gelöbnis halten. Nicht als `Momentaufnahme`, sondern bis ans Ende."
Nach dem Gottesdienst ging der Gemeindevorsteher an seine einerseits schwere, andererseits aber auch leichte Aufgabe, wenn man sie mit voller innerer Überzeugung, ohne sich "verrenken" zu müssen, ausführen kann. Das war deutlich zu spüren: "Herzlichen Dank von der Gemeinde Gärtringen. Du hast die Maxime, Gott zu ehren und seinen Willen zu tun, über alles gestellt. Herzlichen Dank für deine unwandelbare Treue in allem. Du hast dich allen Geschwistern liebevoll zugewandt und dich in besonderer Fürsorge um die Betagten gekümmert, die zum Teil jetzt schon in die Ewigkeit gegangen sind. Du warst immer verlässlich. Hast mich liebevoll unterstützt und auch mal eins meiner Defizite stillschweigend und liebevoll kompensiert. Was sollte ich nicht noch alles sagen ..."
Ein guter Gemeindevorsteher denkt auch immer an die Zukunft. Es muss ja immer weitergehen. Und daher sein Wunsch an den zukünftigen Priester im Ruhestand: "Du wirst auch weiterhin aktiv in der Gemeinde sein!" Die bedankte sich mit einem Präsent und einem Umschlag, mit dessen Inhalt "ein schönes Wochenende mit deiner Frau sicher gelingen sollte", so abschließend Werner Löhmann. Nicht, ohne sich auch bei ihr zu bedanken, die ihren Mann bei allem gern unterstützt und sich in der Gemeinde mit eingebracht hat.