Das Fest mit den Geschenken bringt der Gemeinde ein besonderes:
Wer sich dem Kirchengebäude im ganz leise zart rieselnden Schnee so gegen 17.00 Uhr näherte, traute seinen Ohren nicht. Das waren doch gewaltige Orchesterklänge, die da trotz geschlossener Fenster und Türen nach außen drangen. Und richtig, etwa ein Drittel des Kirchenraums war nicht mit langen, weihnachtlich dekorierten Tischen und Stühlen davor gefüllt, sondern mit Orchesterspielern, die sich ganz spontan zusammengefunden hatten. Sie übten sich schon mal ein, denn in der Konstellation hatte man vorher noch nicht gemeinsam gespielt. Klappte mit jedem vorgetragenen Stück zunehmend besser.
Gemeindevorsteher Werner Löhmann war äußerst angenehm überrascht. Gleich zu Beginn war es ihm ein großes Bedürfnis, dafür zu danken. Er habe gar nicht gewusst, dass er in der Gemeinde so viele Spieler hat. Da muss der eine oder andere noch gerade rechtzeitig sein Instrument hervorgesucht und abgestaubt haben, vermutete er. Applaus gab es reichlich für das Orchester, das immer besser zusammenfand, je länger es spielte. Dem Vorsteher war es ein Bedürfnis, sich bei jedem Einzelnen der Spieler zu bedanken.
Zur Feier gekommen waren fast alle Gemeindemitglieder, von ganz klein bis ziemlich erwachsen. Schön, dass auch die da waren, die altersbedingt nicht mehr regelmäßig an den Gottesdiensten teilnehmen können. Es erwartete sie, wie Löhmann ankündigte, kein großes Programm, aber ein gemütliches Beisammensein. Nach einem Gebet sollte es nur ein paar Worte geben. Ein kurzer Gedanke zu Weihnachten - wer es bis jetzt noch nicht gewusst hatte, der erfuhr: Wissenschaftlich nunmehr erwiesen sei, dass sich die Glücksgefühle zu Weihnachten jeweils in gleichem Maße daraus herleiten, dass man beschenkt wird bzw. selbst andere beschenkt. Danach bedankte sich der Vorsteher bei allen, die ihn im vergangenen Jahr unterstützt und sich wie und wodurch auch immer im Gemeindeleben eingebracht haben.
Im Vorgriff auf den Heiligen Abend wurde schon einmal die stille, heilige Nacht gemeinsam besungen als Vorbereitung für die folgende Bescherung. Die Kinder bescherten die etwas Älteren und wurden selbst auch beschenkt. Die Reihenfolge streng nach Alter - erst die ganz Kleinen und danach die Älteren. Eine Mutter bedankte sich mit je einem inhaltsreichen Kuvert bei den vier Sonntags- und ReligionsschullehrerInnen für deren liebevolle Arbeit und Geduld mit den Kindern im (fast) vergangenen Jahr.
"Nun ist die Küche freigegeben! Viel Freude beim Zusammensein!" - auf dieses Signal hatten besonders die Kinder und Jungjugendlichen gewartet. Sofort ging lautstark und schnell der Sturm aufs Buffet los, wo Saitenwürschtle, Weißwürste, Salate und natürlich auch etwas Süßes vorbereitet worden waren.