Kids aktiv reisen in die Landeshauptstadt und dort geht es mit der Raumstation ins All.
"... die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar ..."
(Aus "Der Mond ist aufgegangen...", Text Matthias Claudius, 1740 - 1800)
Man fuhr am Samstagmittag vom Bahnhof Herrenberg ab. Zugestiegen wurde noch in Gärtringen und in Ehningen. "Man" waren 28 Kinder und 18 Erwachsene, die Glaubensschwestern vom Kids-aktiv-Team und mitfahrende Eltern aus dem gesamten Kirchenbezirk Tübingen. In Stuttgart-Hauptbahnhof angekommen bahnten sie sich ihren Weg durch das Menschengewusel, davon ein großer Teil im Trachtenoutfit auf dem Weg zum Volksfest auf dem Cannstatter Wasen. Elisabeth vom Kids-aktiv-Team, einen Schirm mit knallroter Bespannung hoch haltend, gab die Richtung an, so dass niemand in den Menschenmassen verloren gehen konnte. Wieder im Freien vor dem Bahnhof angekommen, ging der Weg durch das Baustellengewirr von Stuttgart 21 bzw. darüber hinweg auf einem eigens für Fußgänger und Radfahrer angelegten Weg hin zum nicht weit entfernten Planetarium. Das hatte doch alles beim ersten Besuch von Kids aktiv dort (Link) noch völlig anders ausgesehen? Und ein Teil der Betreuer war damals noch nicht in der jetzigen Funktion dabei gewesen. Um es mit den Worten von Wilhelm Busch auszudrücken: "Eins, zwei, drei im Sauseschritt, eilt die Zeit, wir eilen mit ..." (aus "Julchen", eine Bildergeschichte).
Wie immer war alles hervorragend organisiert worden. Die Ausflügler fanden sich in der Garderobe des Planetariums wieder zusammen. Die vorbestellten Karten wurden verteilt und hinein ging es in den großen runden Saal mit dem Riesenteleskop. Höchst bequem konnte man es sich auf den drehbaren Sesseln mit den Nackenstützen machen. Aber keine Sorge, geschlafen hat niemand. Dazu war es viel zu laut und zu spannend. Allmählich wurde es dunkel im Saal. Man sah rundum am Horizont die Umrisse von beleuchteten Gebäuden, Häuser, eine Kirche, ein Schloss, und darüber einen wunderbaren Sternenhimmel. Kinderstimmen waren zu hören, Tim, Nena und Mark unterhielten sich. Man hatte das Gefühl, sie säßen irgendwo im Publikum verteilt. Der Mond ging auf am abendlichen Himmel und, da, eine Sternschnuppe! Dann darf man sich doch was wünschen? Eine Fahrt zum Mond, das wär`s doch.
Kaum ausgesprochen und schwupps saßen die drei auf wundersame Weise an Bord der Raumstation Observer und das Publikum mit ihnen. Rund herum jetzt ein Cockpit mit blinkenden Lichtern in allen Farben und los ging sie, die Fahrt zu den Planeten unseres Sonnensystems. Der Bordcomputer erklärte, was angesteuert wurde und was die Eigenheiten der einzelnen Planeten waren, denen man sich, einem nach dem anderen, näherte. Jupiter, der größte mit vielen Monden drum herum. Saturn, der Aufregendste, wie Jupiter ein Gasplanet. Saturn ist von vielen Ringen umgeben, gebildet aus "kleinen" Eis- und Gesteinsbrocken. Manche sind groß wie ein Wohnhaus und man sollte sich hüten, ihnen zu nahe zu kommen. Weiter zur Venus, mit der dort herrschenden Hitze von 480 Grad kein Ort für romantische Träume, obgleich die Venus doch der Liebesplanet genannt wird. Weiter ging es zur Sonne, ohne die es auf der Erde kein Leben gäbe. Ohne ihre wärmenden Strahlen wäre es dafür zu kalt. Plötzlich, ein gewaltiges Geruckel der Raumstation, ein Höllenlärm, dann war alles wieder normal. Das ist gerade noch mal gut gegangen ...," war vom Computer zu hören. "Wir waren etwas zu dicht dran an der Sonne." Dann lieber schnell weg und weiter zum Mond. Er hat richtige Täler und Berge, staunten die drei Reisenden. Einem fiel ein, was ihm der Opa erzählt hatte. Der hatte doch tatsächlich im Fernsehen gesehen, dass Menschen dort oben waren. Auf dem Mond! "Stimmt", sagte der Computer. "Das war so in den 1970er Jahren. Viel zu teuer. Heute erledigen unbemannte Sonden die Erforschung des Monds."
Nun war es Zeit, wieder nach Haus zur Erde zu kommen. Für die Raumfahrer. Aber das war noch nicht das Ende der Vorstellung. Gezeigt und erläutert wurden noch die Sternbilder. Zwölf davon gibt es. Die Menschen haben sie schon vor Jahrtausenden am klaren Nachthimmel sehen können und ihnen Namen gegeben. Vielleicht waren es die Hirten, die nachts draußen auf ihre Tiere aufpassen mussten und stundenlang in den Himmel schauen konnten, ihre einzige Unterhaltung. Und so konnten sie auch bemerken, dass sich der Sternenhimmel über die zwölf Monate des Jahrs hinweg änderte. Die unterschiedlichen Sternbilder erscheinen als Wintersextett, als Frühlingsdreieck, als Kreuz des Südens im Sommer und im Herbst als ein Rechteck. "Schaut einfach hoch. Und wenn ihr mehr wissen wollt, dann wünscht euch eine Sternschnuppe!"
Im Stuttgarter Kessel wurden an diesem Nachmittag trotz ansonsten nicht so schönen Herbstwetters drum herum noch 15 Grad gemessen. Da konnte das mitgebrachte Vesper im Schlossgarten, in dem Teil, der zur Zeit wegen der Bauarbeiten davon noch übrig ist, eingenommen werden. Und spielen konnte man auch. Ein Erkundungstrupp der Kids-aktiv-Schwestern war am Dienstag zuvor in Stuttgart gewesen und hatte sich die Örtlichkeiten vorab mal angesehen. Zum weiteren Verlauf des Tags schreibt Elisabeth:
Nach dem Besuch des Planetariums haben wir im Unteren Schlossgarten nach 20-minütigem Fußmarsch einen wunderschönen Abenteuerspielplatz erreicht. Hier konnten sich die Kids richtig austoben, miteinander die Türme besteigen, runterrutschen, um die Wette klettern und Vieles mehr. Das mitgebrachte Vesper wurde verspeist und 17.15 Uhr bewegte sich der Tross wieder in Richtung Hauptbahnhof. Auf dem Bahnsteig sangen wir unserem Geburtstagskind Amelie noch ein Ständchen. 18.43 Uhr waren wir zurück in Herrenberg.
Auch der zweite Besuch von Kids aktiv im Planetarium war ein voller Erfolg. Ganz herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben.