Bereits zum 15. Mal fand am Sonntag, den 24. Februar 2019, in der Neuapostolischen Kirche in Nagold ein Konzert aus der Reihe OrgelPLUS statt. Das Plus stand für unterschiedliche Instrumente und Gesang die sich in diesem Jahr alle dem Thema Musik im Gottesdienst durch drei Jahrhunderte gewidmet haben.
Zum Auftakt des Konzertes spielte Marco Alber an der Orgel ein Präludium und Fuge a-moll von Georg Böhm (1861 – 1733). Dem Präludium folgte eine Fuga C-Dur von Georg Friedrich Händel (1685 – 1750) an der Orgel gespielt von Finja Jentsch. Reinhard Kluth, Kirchenmusiker und Komponist aus Tübingen, gab in seiner Moderation sehr anschaulich Einblicke in die Geschichte der Orgel. Anfänglich wurde sie als musikalische Begleitung in den Arenen von Rom eingesetzt. Schon sehr früh wurde die Orgel, die Königin der Instrumente, dann für den ausschließlichen Gebrauch in den christlichen Kirchen entdeckt. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Orgel auch zur Begleitung des Gemeindegesangs verwendet. Mit den Werken Magnificat anima mea von Johann Pachelbel (1653 – 1706), Crucifixus von Hans Leo Hassler (1564 – 1612) und Stabat Mater von Gregor Aichinger (1564 – 1612) gespielt von Bianca Günthner konnte man einen Eindruck in der musikalischen Vielfalt der Orgelmusik genießen.
Mit zwei Choralvorspielen „Ich will dich lieben meine Stärke“ und „Hehr und heilig ist die Stätte“ von Friedhelm Deis (1930 – 2008) stellten Sonja Weik an der Orgel und Reinhard Kluth auf der Blockflöte die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten zeitgenössischer Choräle für Orgel und Soloinstrument vor. Ein Streichquartett aus dem Kirchenbezirk Nagold bereicherten das Konzert mit drei Bearbeitungen Menuet et Rondeau von Henry Purcell (1659 – 16995), „Er kommt, er kommt der starke Held“ von Johann Adam Hiller (1728 – 1804) und „Sei getreu bis in den Tod“ von David Hermann Engel. Dem Vortrag folgte das Choralvorspiel „Nun bitten wir den heiligen Geist“ von Johann Gottfried Walther (1684 – 1748). Ein besonderer Höhepunkt am Konzertabend war das Choralvorspiel „Komm heiliger Geist“ von Johann Ludwig Krebs (1730 – 1780) mit Laurin Wörner am Saxophon und Reinhard Kluth an der Orgel. Die Kombination erklingt in Kirchen bisher leider nur sehr selten. Mit 5 Variationen über „Christus der ist mein Leben“ stellte Marco Alber die Orgelvielfalt durch eine abwechslungsreiche Registrierung vor. Diesem Vortrag folgte die Sopranistin Anna Grammer mit dem Choral „Stern auf den ich schaue“ von Achim Runge einfühlsam von Sonja Weik an der Orgel begleitet. Das Konzert wurde von zwei Uraufführungen von Rainer Kraupner (1946) abgerundet. Die Kantate „Ich weiß ein herrlich Land“ gesungen von Anna Grammer und begleitet von Ilona Knecht auf der Violine und Reinhard Kluth an der Orgel gefolgt von „Herrliches liebliches Zion“ vorgetragen von Mitgliedern des Streichquartetts, Reinhard Kluth am Klavier sowie Marco Alber an der Orgel.
Bezirksvorsteher Hartmut Knecht bedankte sich am Ende des Konzertes bei allen 11 Akteuren und die Zuhörer des gut besuchten Konzertes belohnten alle Mitwirkenden mit einem herzlichen Applaus.