(24.09.2011) Mit einem Festakt und zahlreichen Besuchern aus dem kirchlichen und öffentlichen Leben, feierte die Gemeinde Nagold ihr 100-jähriges Bestehen.
Unter der Überschrift: „Der Blick geht in die Zukunft“ berichtete der Schwarzwälder Bote (Redakteur Tim Geideck) wie folgt:
„Was sind schon 100 Jahre für eine Gemeinde?“ fragte der neuapostolische Bischof Georg Kaltschmitt aus Tübingen und schaute dabei in Richtung der katholischen und evangelischen Vertreter, die dem Festakt in dem modernen Gotteshaus in der Lindachstraße beiwohnten.
Gerade vor dem Hintergrund kriegerischer Konflikte und Christenverfolgungen in Teilen der Welt suchte Kaltschmitt den Schulterschluss: „Es ist für uns Christen an der Zeit, näher zusammen zu rücken.“
Zuvor stellte der Nagolder Gemeindevorsteher Helmut Schmid-Eilber im vollbesetzten Gemeindezentrum die neuapostolische Kirche vor. Den aktuell 277 Mitgliedern in der Stadt stehen zwei Evangelisten, sechs Priester, neun Diakone und weitere Lehrkräfte zur Seite. Die mittwochs und sonntags stattfindenden Gottesdienste besuchen laut Schmid-Eilber im Schnitt 200 Mitglieder. Stolz ist er darauf, dass die neuapostolische Gemeinde einen wichtigen Teilaspekt im kommunalen Miteinander besetze. So beteiligt sie sich etwa am städtischen Sommerferienprogramm und eröffnet mit ihrem Kinderchor jedes Jahr den Nagolder Weihnachtsmarkt.
Dass die Gastgeber beim Festakt ihre Grußworte dazu genutzt hatten in die Zukunft statt in die Vergangenheit zu schauen, lobte Oberbürgermeister Jürgen Großmann. Passend zum Start des Dauerkartenverkaufs erinnerte das Stadtoberhaupt an die Landesgartenschau 2012, an deren Gelände das neuapostolische Gemeindezentrum grenzt. „Für Sie eine großartige Chance“, sagte der Oberbürgermeister. Schön finde er es, dass sich die neuapostolische Kirchengemeinde als einen Teil der Stadtgesellschaft begreife. Symptomatisch dafür sei die moderne Architektur des Gemeindezentrums – „offen und einsehbar“, so Jürgen Großmann.
Besonders herzlich fiel das Grußwort des evangelischen Dekans Ralf Albrecht aus. Er verdeutlichte: „Seit 1911 hat sich mächtig etwas getan.“ Für einen 100-Jährigen sei die neuapostolische Gemeinde „sehr vital“, nicht zuletzt deshalb, weil starr werde, was sich nicht ständig reformiere. Albrecht wünschte den Neuapostolen, den Sichtkreis nicht einzuschränken, sondern weiter in die Zukunft zu blicken.
Der katholische Dekan Edgar Jans konnte nicht zu dem Festakt erscheinen. Er ließ seine Glückwünsche und Gottes Segen per E-Mail ausrichten. Für ihn kam die katholische Gemeindereferentin Maria Stenzel. Die evangelisch-methodistische Kirche vertrat Pastor Jonathan Whitlock".
Zum Schluss der Festreden präsentierte Hirte i.R. Jürgen Bäuerlen die Gemeindchronik untermalt von einer Bilderpräsentation.
Die Feierstunde wurde umrahmt von musikalischen Darbietungen, vorgetragen von verschiedenen Gruppen aus der Gemeinde, und endete mit dem gemeinsam gesungenen Choral: „Großer Gott wir loben Dich“.