Psalm 75, 2 legte Apostel Wolfgang Bott dem Festgottesdienst in Nagold anlässlich des 100-jährigen Gemeindejubiläums zu Grunde: „Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, dass dein Name so nahe ist.
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Nach dem Lied der Sänger: „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ griff der Apostel diesen Gedanken Gott zu loben und ihm zu danken auf: „Dass die Gemeinde treu bleiben konnte liegt nicht nur an unserem Wollen sondern zuletzt am Erbarmen Gottes.“ Der im Textwort erwähnte zweifache Dank beziehe sich zum einen auf die Wunder der irdischen und zum anderen auf die Wunder der geistigen Schöpfung. Schon im Irdischen sei es eine Frage der Einstellung, was man als Wunder erkennen könne. Viele Wunder liegen in der sichtbaren Schöpfung verborgen: Gott konnte über sie sagen: „Und siehe, es war sehr gut.“
Dann wandte sich der Apostel den „geistigen Wundern“ zu, und erwähnte als erstes das Wunder des ewigen Lebens und erklärte: „Das ist ewiges Zusammensein mit Gott.“
Als zweites geistiges Wunder nannte der Apostel das Wunder der Liebe Gottes: „Gott will allen Menschen helfen. Dies schafft er in besonderer Weise durch seinen Sohn Jesus Christus.“
Die Gegenwart Gottes, seine Nähe, auch in unserer Zeit, ist ein weiteres göttliches Wunder.
Als letztem Punkt sprach er vom Wunder der Verwandlung am Tag der verheißenen Wiederkunft Jesu Christi.
Wer soll die Wunder Gottes verkündigen? In Bezug auf das Eingangslied: „Großer Gott wir loben dich“, fand der Apostel die Antwort im Liedvers: „Der Apostel heil‘ger Schar, seiner Boten große Menge.“ Dazu zähle die ganze Gemeinde.
Er forderte alle Zuhörer auf in Liebe zu Gott aufzuschauen und einander herzlich zu begegnen. „Verkündigung findet nicht nur in Worten statt, sondern auch im Wandel“: „Die Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi, das Streben nach Würdigkeit ändert das Verhalten und führt dazu, dass ich ein besonderes Leben lebe“.
Dieses Leben solle die eindringliche Botschaft durch uns an andere sein: „Der Herr ist nahe!“
Diese Wunder zu begreifen und dahinter die Liebe Gottes zu spüren wünschte der Apostel der Festgemeinde.
Zum Ende seines Dienens appellierte der Apostel an die Glaubensgeschwister, das Erbe aus einhundert Jahren zu bewahren und darauf weiter zu bauen. „So können wir die ehren, die uns dieses Erbe hinterlassen haben.“
Bischof Georg Kaltschmitt ging in seinem Dienen auf die „Dankbarkeit als Grundstimmung des Herzens“ ein. Dankbarkeit als Pflichtprogramm gibt nicht viel, aber wenn man sie wirklich im Herzen empfinde „mache sie glücklich“, so der Bischof. Als besonderen Grund dankbar zu sein griff er aus dem Dienen des Apostels das Wunder der Gegenwart Gottes heraus. Für ihn äußere es sich in dem Bewusstsein, dass wir in der Gemeinde nicht nur eine Gedenkstätte oder Anbetungsstätte haben, sondern eine göttliche Offenbarungsstätte.
Bezirksältester Werner Schick wies darauf hin, dass im Rückblick an diesem Tag die vergangenen 100 Jahre „ein Thema waren“, nicht aber die nächsten 100 Jahre. Dies erklärte er mit dem Ziel unseres Glaubens, der Wiederkunft Christi, die im Mittelpunkt stehe.
Nach dem Gottesdienst verlas Hirte i.R. Jürgen Bäuerlen eine Kurzchronik der Gemeinde Nagold.